Katholische Pfarrkirche Sankt Konrad in Metternich

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Koblenz
Kreis(e): Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 22′ 12,86″ N: 7° 33′ 49,57″ O 50,37024°N: 7,56377°O
Koordinate UTM 32.397.864,22 m: 5.580.782,86 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.397.898,48 m: 5.582.575,45 m
  • Der 34 Meter hohe runde Turm neben der Pfarrkirche St. Konrad in Koblenz-Metternich (2014). Dieser wurde in der Art eines Campanile freistehend und unabhängig vor der Kirche errichtet.

    Der 34 Meter hohe runde Turm neben der Pfarrkirche St. Konrad in Koblenz-Metternich (2014). Dieser wurde in der Art eines Campanile freistehend und unabhängig vor der Kirche errichtet.

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  • Außenansicht der Pfarrkirche St. Konrad in Koblenz-Metternich (2014).

    Außenansicht der Pfarrkirche St. Konrad in Koblenz-Metternich (2014).

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  • Der Rundturm der Pfarrkirche St. Konrad in Koblenz-Metternich (2014). Der 34 Meter hohe Turm wurde in der Art eines Kampanile freistehend und unabhängig vor der Kirche errichtet.

    Der Rundturm der Pfarrkirche St. Konrad in Koblenz-Metternich (2014). Der 34 Meter hohe Turm wurde in der Art eines Kampanile freistehend und unabhängig vor der Kirche errichtet.

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  • Innenansicht der Pfarrkirche St. Konrad in Koblenz-Metternich (2014), Blick auf den Hauptaltar.

    Innenansicht der Pfarrkirche St. Konrad in Koblenz-Metternich (2014), Blick auf den Hauptaltar.

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  • Innenansicht der Pfarrkirche St. Konrad in Koblenz-Metternich (2014), Blick auf die Orgelempore.

    Innenansicht der Pfarrkirche St. Konrad in Koblenz-Metternich (2014), Blick auf die Orgelempore.

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  • Innenansicht der Pfarrkirche St. Konrad in Koblenz-Metternich (2014).

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Geschichte
Die Pfarrkirche St. Konrad ist von allen Metternicher Kirchen die jüngste. Im März 1928 kam es im damaligen Schulbezirk zur Gründung eines Kirchenbauvereins aus zwei verschiedenen Hauptgründen. Zum einen war der Weg zur im „Oberdorf“ gelegenen Pfarrkirche St. Johannes sehr weit und zum anderen hatte die Bevölkerung im „Unterdorf“ stark zugenommen. Schon zwei Jahre später konnte die Pfarrerei St. Johannes die Halle V des Reichsinstandsetzungsamtes für lediglich 2.600 RM erwerben. Die Halle wurde zu einer provisorischen Notkirche umgebaut und bereits am 30. November 1930 benediziert.

Im Jahr 1940 kam es zur Errichtung der Expositur St. Konrad und 1944 erfolgte die Erhebung zur Vikarie ohne eigene Vermögensverwaltung. Am 29. Dezember 1944 wurde die Kirche bei den Luftangriffen auf Koblenz durch Bomben vernichtet und man musste auf das nahe gelegene ehemalige Kolpinghaus in der Trierer Straße ausweichen.
1947 wurde die Vikarie zur Kirchengemeinde mit selbständiger Vermögensverwaltung erhoben und schließlich am 9. Juni 1953 zur Pfarrvikarie. Schon sehr bald wurden Schritte zum Bau einer eigenen Kirche eingeleitet. Die Grundsteinlegung für den Kirchenneubau erfolgte am 4. November 1956 und die Benediktion am 1. Juni 1957. Der 24. Februar 1961 brachte dann endlich die Erhebung zur eigenständigen Pfarrgemeinde. Die Kirche St. Konrad, die nach dem heiligen Konrad von Parzham benannt ist, wurde nach den Plänen des Metternicher Architekten Hubert Josef Heinrichs (1898–1980) gebaut.

Heutiges Kirchengebäude
„Einem großen, ungeteilten Saal folgt ein eingeschnürter, querrechteckiger, nur um wenige Stufen erhöhter Chor, der in einem sehr flachen Segmentbogen endet. Kirchensaal und Chor haben nur einen First und liegen daher unter einem gemeinsamen, mit Schiefer gedecktem Dach. Dieses geht relativ weit über die Traufe hinaus und signalisiert so optisch Geborgenheit und Schutz. Die Kirche ist ein Stahlskelettbau, bei dem die einzelnen Gefache mit Ziegeln ausgemauert sind. Die gleichmäßige Folge der Binderebenen suggeriert eine Einteilung des Saals in sechs Joche. Fensterbänder auf beiden Seiten unterhalb der Traufe, nur unterbrochen durch die Betonbinder, sowie ein großes Fenster in der linken Chorseite und eines über der Empore geben dem hohen nüchternen Bau eine große Lichtfülle, die durch farbiges Glas gedämpft wird. Der große Kirchenraum schließt mit einer Segmentbogendecke, die mit Holz verkleidet ist. Die ursprünglich durchgehende Verkleidung wird heute sechsmal unterbrochen, weil man die Bilderebenen kenntlich machen möchte, um somit eine Strukturierung des großen Saales zu erreichen. Durch diese Maßnahme ist jedoch der Gesamteindruck des Raumes uminterpretiert und empfindlich verändert worden. Der Haupteingang, über dem in der ganzen Breite des Saales die Sänger- und Orgelempore situiert ist, liegt in einer Achse mit dem Chor. Auf der linken Seite wurde dem Kirchensaal in seiner ganzen Länge ein niedriger Raumteil beigegeben, der von außen wie ein Seitenschiff wirkt; u.a. sind hier die Beichtstühle untergebracht.“ (Liessem 2002, S. 180)

Der zunächst turmlose Kirchenbau erhielt erst nachträglich einen 34 m hohen Rundturm, der in der Art eines Kampanile freistehend unabhängig vor der Kirche errichtet wurde. Der Turm wird von oben zweimal etwas bis zur Hälfte aufgeschlitzt. Die einzelnen, nicht sehr breiten Öffnungen sich durch waagrechte Lamellen gegliedert. Der Turm ist in einem sehr kurzen Zeitraum von Mai bis August 1964 im durchgehenden Gleitschaltungsverfahren gebaut worden. Im Erdgeschoss des Turmes befindet sich die Taufkapelle, die ihr Licht durch sieben (Verweis auf die sieben Sakramente) schlitzartige Fenster empfängt
Turm und Kirche werden durch einen niedrigen, schmalen Gang, welcher seitlich durch Türen erschlossen wird, verbunden.
Das historisch jüngste Bauelement verkörpert die Werktagskirche, die jetzt auch als Taufkapelle genutzt wird. Vor dem Haupteingang der Kirche befindet sich ein breites, vorstoßendes, dreistufiges Podest, was der Kirche einen feierlichen Akzent verleiht.

Die Farbverglasung der St. Konrad Kirche ist eine künstlichere Besonderheit. Während im Kirchensaal kleine, sich wiederholende geometrische Muster als Strukturelemente überwiegen, wird im großen Chorfenster die Aussendung des Heiligen Geistes thematisiert. Bei diesem Fenster handelt es sich eine geschickte Weiterentwicklung der Saalfenster. Das große Fenster über dem Westempore wurde als einziges gegenständlich gestaltet und bildet den Kirchenpatron ab. In den später hinzukommenden Baubereichen wurden teilweise sehr farbintensive Betonglasfenster eingesetzt. So herrschen bei den sieben Fenstern im Erdgeschoss des Turmes ein leuchtendes, dunkles Rot vor, das nur ein gedämpftes Licht einfallen lässt.
Den künstlerischen Höhepunkt bildet an der Altarwand ein „übergroßer, geradezu majestätisch wirkender Gnadenstuhl“ (Liessem 2002, S. 182).

Die Metternicher Kirche St. Konrad gehört zu den bemerkenswertesten Architekturbeispielen der Nachkriegszeit in Koblenz.

(Florian Johann, Universistät Koblenz, 2014)

Literatur

Udo Liessem / Heimatfreunde Koblenz-Metternich e. V. (Hrsg.) (2002)
Zur Bau- und Kunstgeschichte der Sakralbauten von Metternich. In: Metternich im Spiegel der Jahrhunderte. Beiträge zur Ortsgeschichte, S. 156-182, Koblenz.

Katholische Pfarrkirche Sankt Konrad in Metternich

Schlagwörter
Ort
Koblenz - Metternich
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1956 bis 1964

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„Katholische Pfarrkirche Sankt Konrad in Metternich”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-99495-20140813-6 (Abgerufen: 13. Dezember 2024)
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