1778 wurde an diesem Standort in Leverkusen-Schlebusch der erste Reckhammer errichtet. Eine Hammeranlage mit mehreren Gebäudeteilen und ein Stauteich entstanden. Es konnte ein Gefälle von 1,85 Meter zum Antrieb mittelschlächtiger Wasserräder genutzt werden. Dieses Hammerwerk produzierte in erster Linie Rohrstahlknüppel, die im Kleineisengewerbe des Bergischen Landes weiterverarbeitet wurden. Um 1815 erwarb der Hagener Sensenfabrikant Caspar Lange den Rohstahlhammer. Er ließ das Hammergebäude und den Sammelteich erweitern, dazu ein zweites Hammergebäude sowie eine Frucht- und Ölmühle errichten. Zwei weitere Wasserräder versorgten das neue Werksgebäude und die Mühle mit Antriebskraft. 1835 ging der Hammer in den Besitz der Familie Kuhlmann über und wurde ab 1837 von Henrich Peter und Franz Carl Kuhlmann betrieben. Nun wurden Sensen, Sicheln und Messer für die Landwirtschaft hergestellt.1865 wurde der Freudenthaler Sensenhammer in „H.P. Kuhlmann Söhne“ umbenannt und in der Folge ständig erweitert. Im Jahr 1987 schließlich wurde der Betrieb endgültig stillgelegt.
1991 gründete sich ein Förderverein, der die neue Nutzung des Gebäudes vorantrieb und zum Ziel hatte, den Standort mit seinem einzigartigen Ensemble zu erhalten und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer konnte 2005 eröffnet werden. In Freudenthal besteht ein vollständiges Fabrikensemble mit Fertigungshallen, Fabrikantenvillen, Arbeiterwohnhäusern, Stauteich und Wehranlage. An den weitgehend original erhaltenen Arbeitsplätzen werden heute die wichtigsten Schritte der Sensenherstellung und die Geschichte des Freudenthaler Sensenhammers erläutert. In Schmiedevorführungen werden die Stahlbearbeitung und die Herstellung von Sensen und Sicheln wieder lebendig.
Hinweise Das Ensemble steht unter Denkmalschutz (Denkmalliste Leverkusen, Nr. 170). Der Freudenthaler Sensenhammer ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches „Dhünnaue bei Schlebusch“ (Regionalplan Köln 328).
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Empfohlene Zitierweise
LVR-Fachbereich Umwelt (2011), LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege (2017): „Freudenthaler Sensenhammer und Industriemuseum an der Dhünn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-9943-20110428-2 (Abgerufen: 13. Oktober 2024)
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