Innerhalb des umwallten Areals wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die heutige evangelische Kirche errichtet. In der lokalgeschichtlichen Forschung werden zwei genaue Baujahre diskutiert, entweder 1658 oder kurz nach 1661, wofür die Beschreibung in der zeitgenössischen Chronik von Johannes Tidden spricht, in der die Sammlung der Baukosten durch eine Kollekte 1661 beschrieben und damit eine Errichtung nach diesem Jahr datiert ist.
Eine untertägige Befundsituation ist in der publizierten Beschreibung einer Besichtigung der Gruft unter dem Chor von Helmut Rotthauwe enthalten. Hierbei handelt es sich um eine Begehung des Autors im Frühjahr 1946 innerhalb der kriegzerstörten Kirche. Durch ein Loch im Fußboden konnte er eine Gruft mit zerbrochenen Särgen und Skelette in Streulage feststellen. Da es sich hierbei um die Totengruft des 1692 gestorbenen Alexander Freiherren von Spaen handelt, vermutet der Autor in einem der Skelette dessen Überreste.
Die Kirche wurde im Stil des niederländischen Barock gebaut. Unter dem Chor wurde eine Gräberkammer angelegt, in der die Ringenberger Schlossherren bzw. Drosten und vermutlich Pastoren bestattet wurden. Die mittelalterlichen Herren von Ringenberg ließen sich in der Klosterkirche von Marienthal bestatten, die in Brünen lag. Bereits 100 Jahre später war die Kirche reparaturbedürftig. Die Restaurationsarbeiten begannen ab 1753.
1907 erfolgte eine weitere Ausbesserung. Sie diente sowohl der reformierten als auch der lutheranischen Gemeinde als Gotteshaus. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche stark zerstört und danach wiedererichtet.
(Klaus-Dieter Kleefeld und Susan Leblebici, LVR-Redaktion KuLaDig, 2015)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 426, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Rotthauwe, Helmut (gen. Löns) (Bearb.) / Gemeinde Hamminkeln (Hrsg.) (1983)
Sieben unter einem Dach : Brünen, Dingden, Hamminkeln, Loikum, Mehrhoog, Ringenberg, Wertherbruch. S. 244f., Hamminkeln.
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