Es handelte sich dabei um ein ca. 400-450 Meter langes (anders Kuhnen 2001 mit der umstrittenen Angabe „520m“) und 200 Meter breites Bauwerk mit Kampfrennbahn und Zuschauerrängen für rund 25.000 Besucher. In der ungefähr 590 Meter langen Runde im Circus, mit einer 1,50 Meter hohen Begrenzung zwischen den hin und her führenden Kampfbahnen, wurden Wagenrennen und Reiterspiele veranstaltet.
Zunächst nahm man als Zeitraum seiner Errichtung das zweite Jahrhundert an, geht jedoch aufgrund archäologischer Funde mittlerweile vom 3. bis 4. Jahrhundert aus (Kuhnen 2001, S. 35).
Im Mittelalter lag dieses römische Bauwerk außerhalb der Stadtmauer und fiel allmählich dem Steinraub zum Opfer (vgl. dazu anschaulich die Darstellung bei Clemens 1998). Im heutigen Stadtbild lassen sich keinerlei direkte Spuren mehr nachweisen, da das Gelände vollständig überprägt wurde. Lediglich die heutige Straßenlage und die Topographie lassen neben einzelnen Fundstücken die Existenz und Lokalisierung nachweisen.
Man kann sich den Circus als ein langgestrecktes schmales Rechteck mit einer abschließenden Abrundung an der kurzen nordöstlichen Seite vorstellen. Die Abrundung befand sich im Nordosten der Anlage bei der heutigen Agritiuskirche im Gartenfeld und ist mit der Rundung in dem heutigen Straßenverlauf der Agritiusstraße identisch. Die weitere Erstreckung ging in südwestliche Richtung bis an die Hermesstraße, an der sich der Haupteingang befand und kreuzte dabei die heutige Kronprinzenstraße und Schützenstraße. Als seitliche Abgrenzungen können die Lagen der heutigen Helenenstraße und Egbertstraße angesehen werden.
(Christoph Jürgens, Universität Koblenz-Landau, 2014)