Das Ende des Wasserrades, dem der Rost im Laufe der Jahrzehnte ohnedies arg zugesetzt hatte, nahte wenige Jahre nach dem Krieg. Als nach der Währungsreform des Jahres 1948 kleine elektrisch betriebene Kornmühlen auf den Bauernhöfen Einzug hielten, verlor die Bruchmühle an Bedeutung. 1950 wurde das Wasserrad entfernt, zumal in dem neuen Steinbau, der den bisherigen Fachwerkbau ersetzte, ein neues, vom Wasser unabhängiges Getriebe Platz fand.
Eine betriebliche Umstrukturierung vom Mühlengewerbe zum Backbetrieb wurde von den Eheleuten Rudolf und Gisela Winck begonnen. Ende der 1980er-Jahre wurde auch dieser Betrieb eingestellt. Der Mühlenbesitzer Rudolf Winck starb im Januar 1991. Als ein pensionierter Steiger Mitte der 1990er-Jahre das Mühlengebäude samt Umland kaufte, gab es schon kein Mühlrad mehr.
Im Jahre 2008 hat der gelernte Schlosser ein neues Mühlrad gebaut. Das Mühlrad mit seinen drei Metern Durchmesser und mit seinen 32 Stufen dreht sich wieder. Der einst zur Bruchmühle gehörende Teich ist verschwunden. Wo 1937 der Einfassungsdeich des Mühlenteiches dem außerordentlichen Druck des Wassers nicht mehr standhalten konnte, wurde 1956 der Teich in ein Freibad umgestaltet in dem sich noch bis Mitte der 1960er-Jahre die Dorfjugend bei Kahnfahrten erfreute.
Heutzutage ist nur noch das Mühlrad unmittelbar an der Straße für die Öffentlichkeit ersichtlich, der Mühlenteich ist hinter Bäumen kaum zu erkennen. Im Vorgarten des Hauses steht auch noch ein alter Mühlenstein.
(Heimatverein Gahlen, 2014. Erstellt in Kooperation mit der Biologischen Station im Kreis Wesel e.V. im Zuge des Projektes „Kulturlandschaft am Niederrhein“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt)
Internet
www.heimatverein-gahlen.de: Heimatverein Gahlen (abgerufen 07.04.2014)