Das Haufendorf Neichen wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts als „Hof von der Eichen“ erstmals erwähnt (Mayer u. Mertes 1986, S. 150).
Bis 1795 gehörte das Dorf zum Kurfürstentum Trier (Amt Daun) und zu Pfarrei Hilgerath, die ihren Sitz in Beinhausen hat. Die Pfarrei Hilgerath gehörte zum Eifeldekanat des Erzbistums Köln und kam mit den neuen Bistumsgrenzen nach der päpstlichen Bulle „De salute animarum“ von 1821 zum Bistum Trier. Die St. Brigidakapelle (Namenstag 1.2.) gab es bereits vor 1683.
Im sogenannten Feuerbuch von 1563 sind für Neichen 13 Feuerstellen eingetragen. Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg sind es 1653 noch 3,5 und 1684 5 Feuerstellen. 1790 hat der Ort 62 Einwohner, 1854 105 Einwohner, 1895 114 Einwohner und 1950 138 Einwohner. Heute hat Neichen ungefähr 130 Einwohner.
Während der französischen Herrschaft wurde Neichen mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich vom 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Samersbach“ (Bürgermeisterei bzw. Amt Daun) erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 war Neichen eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Samersbach (bis 1925) und Daun. Nach der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 wurde die Gemeinde in die Verbandsgemeinde Kelberg eingegliedert.
1897 fand die Planzuteilung im Rahmen der durchgeführten Flurbereinigung in der Gemarkung Neichen statt (240 Hektar Fläche). Die Hauptziele der Flurbereinigung waren die Zusammenlegung und Vergrößerung der durch das Realteilungserbrecht verkleinerten Parzellen und die Erschließung aller Nutzparzellen mit Flurwegen.
Nach der Tranchotkarte von 1809 und der Preußischen Neuaufnahme von 1895 ist Neichen als Haufendorf mit linearen Grundriss-Merkmalen entlang der durchlaufenden Straße zu bezeichnen. Um 1900 hatte sich das Dorf nicht wesentlich erweitert. Erst seit den 1970er Jahren hat sich die Bebauung an den Ortsrändern erweitert und ist an der Westseite ein Neubaugebiet entstanden
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014/2016)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. S. 92, Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. Daun.
Mertes, Erich (o.J.)
Die Dörfer der Verbandsgemeinde Kelberg. Ihre erste Erwähnung und Nennung in der Literatur. In: Landeskundliche Vierteljahresblätter 32, 1986, Heft 3, o. O.
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