Der Alte Jüdische Friedhof in der Weißenburgstraße wurde ab etwa 1810 bis 1896 belegt. Er ist der älteste heute noch existierende jüdische Friedhof in Wuppertal.
Jüdische Friedhöfe in Wuppertal: Ein erster Friedhof für eine einzelne jüdische Familie entstand Anfang des 18. Jahrhunderts. Weitere Begräbnisorte wurden im 19. Jahrhundert angelegt (Reuter 2007). Neben dem Alten Jüdischen Friedhof an der Weißenburgstraße und dem 2008 eröffneten neuen Jüdischen Friedhof Krummacherstraße gibt es in Wuppertal noch den alten Jüdischen Friedhof an der Hugostraße (in Barmen, 1895 bis 1963 belegt) und den ab 1896 belegten Jüdischen Friedhof am Weinberg.
Der Alte Jüdische Friedhof an der Weißenburgstraße in Elberfeld (bis 1929 eigenständige Stadt) entstand um 1810. Der nur etwa 0,1 Hektar große Begräbnisplatz wurde bis 1896 von den Elberfelder Juden genutzt. Zuvor durften die ortsansässigen Juden nur außerhalb von Elberfeld auf dem 1791 angelegten Judenfriedhof am Kuhlendahl in Neviges bestatten. In den Jahren 1867 bis 1869 erfolgten Erweiterungen des Friedhofs. Knapp dreißig Jahre später galt der Begräbnisplatz als voll belegt, so dass die jüdische Gemeinde 1896 ein neues Grundstück in Uellendahl-Katernberg zur Anlage des Friedhofs am Weinberg erwarb und den Friedhof an der Weißenburgstraße schloss.
„Da das (Elberfelder) Friedhofsgelände einen steinigen Boden aufwies, stellte das Ausheben der Gräber eine recht beschwerliche Angelegenheit dar. Um die Einhaltung der Mindesttiefe zu gewährleisten, musste laut Überlieferung vor jedem Begräbnis das ausgehobene Grab von der Polizei kontrolliert werden. (…) Der Friedhof ist durch eine vom Eingangstor aus führende Allee in zwei Hälften unterteilt. Heute sind hier insgesamt rund 270 Grabsteine erhalten geblieben, wobei auf rund einem Drittel davon die Inschriften nicht mehr zu entziffern sind.“ (de.wikipedia.org) Unter uni-heidelberg.de ist eine Gesamtzahl von 271 Grabsteinen angegeben, darunter auch 31 an der westlichen Friedhofsmauer aufgestellte Steine des untergegangenen jüdischen Friedhofs am Nordpark in Velbert.
Der heute noch sichtbare Teil des Friedhofsgeländes – ein Teil der 1867 hinzugekauften Erweiterungsfläche – ist im Rahmen von Führungen zugänglich. Als bekannteste der hier erhaltenen Grabstätten gelten diejenigen der Eltern und des älteren Bruders der in Elberfeld geborenen und aufgewachsenen deutsch-jüdischen Schriftstellerin und Dichterin Elisabeth „Else“ Lasker-Schüler (1869-1945), die sich auf der vom Eingang aus gesehen linken Seite des Friedhofs befinden. Vor Ort befinden sich keine weiteren Hinweise auf den mit fünf großen Bäumen bestandenen Begräbnisplatz, der von einer Mauer umgeben ist. Eine Informationstafel an der verschlossenen Eingangspforte des nicht öffentlich zugänglichen Begräbnisplatzes weist darauf hin, dass ein Schlüssel für Besichtigungen über die Jüdische Kultusgemeinde bzw. das Grünflächenamt der Stadt erhältlich ist. In der Friedhofsmauer befindet sich im linken Teil der Pforte der in Stein gehauene Hinweis „Ruhender Jüdischer Friedhof“. Der Friedhof befindet sich einem gepflegten Zustand (Begehung 10.12.2014).
Das Objekt „Alter jüdischer Friedhof Elberfeld - Weißenburgstraße“ ist als „gesamte Anlage einschließlich der Einfriedung“ ein eingetragenes Denkmal (Denkmalliste Wuppertal, Eintragungsdatum: 29.01.2009, Nr. 4197).
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2014)
Internet www.wuppertal.de: Denkmalliste-online (abgerufen 25.02.2014) www.uni-heidelberg.de: Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Elberfeld (Weißenburgstraße) (abgerufen 25.02.2014) de.wikipedia.org : Alter Jüdischer Friedhof an der Weißenburgstraße (abgerufen 25.02.2014) www.ns-gedenkstaetten.de: Friedhofsliste des Friedhofs an der Weissenburgstraße (PDF-Datei, 56 kB, abgerufen 25.02.2014)
Literatur
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 282-293, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 37, Bonn.
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