Sassener Kreuz

Flurstück „Auf dem Kreuz“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Sassen
Kreis(e): Vulkaneifel
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 16′ 7,92″ N: 6° 57′ 19″ O 50,26887°N: 6,95528°O
Koordinate UTM 32.354.285,17 m: 5.570.525,25 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.568.150,01 m: 5.570.751,84 m
  • Informationstafel, Erster Abschnitt der Geschichtsstraße: Station 8 Sassener Kreuz.

    Informationstafel, Erster Abschnitt der Geschichtsstraße: Station 8 Sassener Kreuz.

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    Burggraaff, Peter
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    Burggraaff, Peter
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Auch an dieser Stelle gab es vor Jahrhunderten ein Kreuz, dessen Aussehen, Bedeutung und Stifter nicht mehr bekannt sind. Einzig der Flurname „Auf dem Kreuz“ in der Gemarkung Sassen kündet davon, dass dort ein Kreuz gestanden hat. Wann das Kreuz errichtet wurde bzw. verschwand, ist nicht bekannt. Vermutlich ist es zwischen 1600 und 1700 errichtet worden und vor 1900 abgegangen.

Die Frömmigkeit in der Eifel ist bis heute lebendiger Bestandteil des Alltags – Heiligenhäuschen, Bildstöcke und Kreuzwege werden immer noch liebevoll gepflegt. Für die Todesopfer von Verkehrsunfällen stehen heute blumengeschmückte Kreuze am Straßenrand; vor Jahrhunderten wurden Pest- und Hagelkreuze errichtet, um für die Verschonung vor Plagen zu bitten oder dafür zu danken, dass man selbst mit heiler Haut davongekommen war. Denn die Pest forderte auch in der Eifel in grausamen Epidemien vom 14. bis zum 18. Jahrhundert immer wieder unzählige Opfer und Hagelunwetter konnten die Ernte eines ganzen Jahres vernichten. Die Bildstöcke sollten den Schutz der Heiligen über die umgebenden Äcker bringen – eine Art, den Volksglauben auszudrücken, deren Ursprünge weit in der Vergangenheit einer matriarchalisch-keltischen Religion liegen, in deren Mitte die Verehrung einer beseelten Natur stand.

Der Standort des Kreuz befand sich an dem Pilgerweg von Retterath zur Pfarrkirche Hilgerath, die sich außerhalb des Ortes Beinhausen auf einer Bergkuppe befindet. Dort hielt die Prozession für das Beten des „Vaterunser“ an.

Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Geheimnis Natur und Leben“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 1, Station 8).

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014, 2021)

Literatur

Burggraaff, Peter (2009)
Die Geschichtsstraße Kelberg als vermittelndes interkommunales Projekt. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (Hrsg.): Vermittlung von Kulturlandschaften. Initiative zur Förderung des Kulturlandschaftsbewusstseins, S. 73-83. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter / Bundesamt für Naturschutz und Bund Heimat und Umwelt (Hrsg.) (2010)
Landschaft erzählen. Die Geschichtsstraße in Kelberg (Eifel) als Fallbeispiel für die Erläuterung von Natur- und Kulturerbe. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland) (Hrsg.): Wege zu Natur und Kulturlandschaft, S. 56-71. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter; Mertes, Erich (1996)
Geschichte erwandern und erleben. Erster Abschnitt der Geschichtsstraße der VG Kelberg. In: Kreis Daun Vulkaneifel, Heimatjahrbuch 1997, S. 183-191. Daun.

Sassener Kreuz

Schlagwörter
Ort
56767 Sassen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1600 bis 1700, Ende 1800 bis 1900

Empfohlene Zitierweise

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Peter Burggraaff (2021): „Sassener Kreuz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-86420-20140221-3 (Abgerufen: 26. April 2024)
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