Nach Molitor (2000, S. 18-19) trafen sich in der Nähe des Hochkelbergs auch die Grenzen der römischen Provinzen Ober- und Niedergermanien und Belgica.
Aber dieser Ort war nicht nur territorial von Bedeutung, sondern er war auch eine Hochgerichtsbarkeitsstätte, an der vor den Folgen von Verbrechen – wie zum Beispiel Mord und Totschlag sowie „Hexerei“ – gewarnt und abgeschreckt wurde. An markanten Punkten dieser Territorialgrenze - so auch am dortigen Dreiländereck - wurden die Körperteile jener verurteilten Verbrecher, die zu „Vierteilung“ verurteilt waren, aufgespießt. Eine Urkunde von 1561 bezeugt das Schicksal eines gewissen „Hans von Riol“, von dem die Amtsleute vom kurkölnischen Amt Nürburg ein Körperteil aufspießen ließen. Dies war nach der genannten Urkunde dort die letzte bezeugte Aufspießung.
Außerdem verlief an dieser Stelle einen Pilgerweg, über den die Gläubigen der Pfarrei Retterath im 16. Jahrhundert in einer Prozession zur Pfarrkirche Hilgerath bei Beinhausen pilgerten. An diesem Grenzpunkt hielten sie für ein Gebet kurz inne.
Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Geheimnis Natur und Leben“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 1, Station 6).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014, 2021)