Hierzu wurden diese linearen Strukturen auf der Grundlage der Preußischen Neuaufnahme von 1895 kartiert. Sie sind bereits älter und innerhalb dieses Objekteintrages auf einer zuverlässigen Kartengrundlage (Neuaufnahme) erfasst worden. Damit ist eine strukturelle Aussage zur Kontinuität einer für den Unteren Niederrhein charakteristischen anthropogen geprägten Vegetationsform möglich. Diese Kontinuität ist wiederum als Persistenz zu verstehen, d.h. eine raumwirksame Maßnahme der Vergangenheit wirkt sich bis heute aus und hat eine kulturlandschaftliche große Bedeutung. Weiterhin sind diese linearen Vegetationsstrukturen von großer ökologischer Bedeutung für den Naturschutz. Sie haben eine prägende Wirkung auf das charakteristische Landschaftsbild des Niederrheins.
Es ist allerdings sehr schwierig, die Baum- und Straucharten zu bestimmen, denn diese sind nicht in der Legende der Karte differenziert worden. Hierzu muss auf zeitgenössische Literatur und besonders auf zeitgenössische Landschaftsbeschreibungen zurückgegriffen werden. Prägende Baumarten für diesen Raum sind vor allem Weiden, Erlen und Pappeln.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014)