1262 wurde das Karmeliterkloster erstmals urkundlich erwähnt, die Kirche entstand einige Jahrzehnte später. Um 1300 begann der Bau einer schlichten Kirche gemäß den Vorstellungen des Karmeliter-Ordens. Boppard gilt neben Köln und Würzburg als deren drittälteste Niederlassung. Der Trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain verewigte sich auf einem der Schlusssteine während der Fertigstellung des Gotteshauses im 15. Jahrhundert. Auffällig ist der gotische Baustil der Karmeliterkirche. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde sie jedoch auf Grund von Baufälligkeiten zu einem barocken Neubau umgestaltet. Ehemalige Glasmalereien, die Mitte des 15. Jahrhunderts angefertigt worden waren, wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts an verschiedene Museen und Privatpersonen in aller Welt verkauft.
Damalige und heutige Nutzung
Einst nutzten Adelige (später auch Bürgerliche) die ehemalige Karmeliterklosterkirche als Begräbnisstätte. Davon zeugen die heute noch teils vorhandenen Grabmäler sowie Kunstwerke, welche den Toten als Geschenk mit auf den Weg ins Jenseits gegeben wurden. Heute befinden die Stadtverwaltung und Stadtbücherei Boppards im Klostergebäude.
(Lisa Fertek, Universität Koblenz-Landau, 2014)