Seit dem 17. Jahrhundert sind Juden in Bad Ems nachgewiesen. Nach 1800 stieg ihre Zahl an. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Bad Ems Sitz eines Rabbiners.
Gemeindegröße um 1815: 9 Familien (1799), um 1880: 173 (1871) / 157 (1895), 1932: 116, 2006: –.
Bethaus / Synagoge: Schon vor 1713 sowie in den 1790er Jahren ist eine Betstube belegt. 1837 konnte ein Neubau errichtet werden. 1939 wurde das 1938 beschädigte Gebäude von der Stadt gekauft, 1955 nach dem Weiterverkauf des Areals abgerissen.
Friedhof: Auf dem älteren Teil sind 40 Grabsteine aus der Zeit von etwa 1830 bis 1870 erhalten, auf dem jüngeren Teil etwa 150 aus der Zeit von 1885 bis 1960 (Angaben vorab nach Reuter 2007).
Der heute in den christlichen Friedhof integrierte jüdische Friedhof befindet sich am Osthang des Emsbachtales in der Arzbacher Straße. Er besteht aus einem alten sowie einem neuen Friedhof. Der zeitliche Unterschied der beiden Bereiche lässt sich am Zustand der Grabsteine deutlich erkennen. Getrennt sind diese beiden Bereiche durch einen schmalen Weg, der ebenfalls zu den christlichen Gräbern und an ihnen vorbei führt.
Um 1800 wurde der alte jüdische Friedhof oberhalb des Weges angelegt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts existiert der neue jüdische Friedhof, der sich unterhalb des Weges befindet und mit 142 Grabsteinen deutlich größer ist als der alte mit 40 Grabsteinen. Die Grabsteine wurden an diesem Ort aufgestellt, um den jüdischen Mitbürgern zu gedenken, die zwischen 1933 und 1945 Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden. Im Jahre 1960 erfolgte die letzte Bestattung auf dem jüdischen Friedhof.
1929 stiftete Ludolf Rosenheim die Friedhofshalle, in der eine Gedenktafel für seine Eltern angebracht ist. Eine weitere Gedenktafel für die ermordeten jüdischen Mitbürger ist ebenfalls an diesem Ort zu finden.
(Nina Pfeiffer, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Internet
alemannia-judaica.de: Jüdischer Friedhof Bad Ems (abgerufen 05.01.2014)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Bad Ems (abgerufen 05.01.2014)