Als „Der Heilige Brunnen“ wird eine Quelle im Duisburger Stadtwald südlich der Kreuzung Rundweg und Kammerweg bezeichnet. Der zuerst 1563 in einer Stadtrechnung am „hillgen bornschen Berg“ erwähnten Quelle (auch „Marienquelle“ genannt) wurden früher heilende Kräfte zugeschrieben. Woher der Glaube an die angebliche Heilkraft des Wassers stammt, ist bis heute nicht geklärt. Tatsächlich besitzt das durch die Kiese und Sande des Stadtwaldes sickernde und oberhalb der undurchlässigen Tonschichten hervortretende Quellwasser keine derartigen Wirkungen (kein Trinkwasser). 1935 sind Quelle und Umgebung in Stein eingefasst worden. Bereits 1562 hat man hier nach Steinkohle geschürft, jedoch ohne Erfolg. Bis in gut 45 Meter Tiefe sollen die Stollen gereicht haben.
In der Nähe, am Finkenpfad, hat man auch Siedlungsreste der jüngeren Bronzezeit und älteren Eisenzeit nachgewiesen. Aufgrund der archäologischen Funde wird von einigen Forschern eine frühere heidnische Kultstätte am Heiligen Brunnen für möglich gehalten. Zumindest ranken eine Menge von Sagen und Legenden um den Ort: so auch die christliche Legende, der spätere Münsteraner Bischof, der heilige Liudger, habe hier schon im 8. Jahrhundert Heiden missioniert und getauft. Auch hätten die Duisburger bis in die Zeit der Reformation das Taufwasser der Salvatorkirche dem „Heiligen Brunnen“ entnommen.
(Bernward Selter, Münster, 2013)
Literatur
Ebels, Dieter (2009)
Duisburg - Legenden und alte Geschichten einer Großstadt. Norderstedt.
Haase, Herbert (1967)
Geschichte des Duisburger Stadtwaldes (unveröffentlichtes Manuskript). Duisburg.
Roden, Günter von (1970)
Geschichte der Stadt Duisburg - Das alte Duisburg von den Anfängen bis 1905. Duisburg.
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