Das Klevische Kataster wurde auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. zwischen 1731 und 1738 im Rahmen einer Steuerreform für die klevischen Ämter und Herrlichkeiten erstellt. Es besteht aus einem Kartenbuch und einem Register. In diesem Zusammenhang wurde das gesamte Gebiet des preußischen Herzogtums Kleve durch preußische Ingenieur-Offiziere kartiert. Ausnahmen hieraus bildeten die damals bereits bestehenden Kartenwerke, die im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts z.B. für die Vermessung von Deichschauen vermessen und kartiert worden sind.
Die Städte, die ein eigenes Rechts- und Steuersystem hatten, sind nicht kartiert worden.
Letztendlich ist die Umsetzung der Steuerreform an dem Widerstand der klevischen Stände gescheitert.
Es hat sich bei kulturlandschaftlichen Untersuchungen im Amt Gennep (Aymans 1984; Aymans 1986; Aymans, Burggraaff und Jansen 1988, S. 37-39) herausgestellt, dass die trigometrisch durchgeführten Vermessungen von 1731 bis 1738 sehr genau sind. Auf den klevischen Katasterkarten sind lediglich die Stadtumrisse dargestellt worden.
Mit diesen Karten kann die frühneuzeitliche Kulturlandschaft mit den Landnutzungen, den Siedlungen, dem Wege- und Gewässernetz usw. um 1730 kartographisch rekonstruiert werden.
Der dargestellte Blattweiser der einzelnen Folio-Kartenblätter kann somit in KuLaDig auf topographische Karten im Maßstab von 1:10.000 bis 1:100.000, auf der deutschen Grundkarte im Maßstab 1:5.000 und auf Luftbildern dargestellt werden. Darüber hinaus ist der Blattweiser für die Montage der einzelnen Kartenblätter sehr hilfreich.
Die klevischen Katasterkarten bildeten den Ausgangspunkt für die Kulturlandschaftsanalyse im Projekt „Uedemerbruch – Naturschutz und Kulturlandschaft gemeinsam erleben und entwickeln“.
Der Blick auf die Kartendarstellung lässt die topographischen Merkmale als Foliogrenzen deutlich erkennen.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)