Nach der Darstellung auf der Gemarkungskarte von Johann Michael Spaeth von 1761 des Klosters Maulbronn muss diese Obstbaufläche (Plantage) nördlich des Roßweihers wohl systematisch angelegt sein. Ob diese Fläche aus der klösterlichen Zeit oder den ersten Jahrzehnten der nachklösterlichen Zeit stammt, ist nicht bekannt. Da im Lagerbuch von 1575 Obstwiesen zwar erwähnt worden sind, wäre anzunehmen, dass diese Fläche bereits vorhanden war. Auf der Forstkarte von 1680/1687 von Andreas Kieser ist diese Fläche ebenfalls dargestellt worden.
Aus dem Kartenvergleich der Gemarkungskarte und der Flurkarte von Württemberg von 1835 geht hervor, dass diese Fläche zwischen 1761 und 1835 gerodet worden ist und seitdem bis heute kontinuierlich als Ackerland genutzt wird.
An kulturlandschaftlichen Strukturen, die in die Gründungszeit datieren, fallen aller Wahrscheinlichkeit nach der Steinbruch im Bereich des späteren Ochsen- bzw. Schafhofes, wo der gelbe Maulbronner Schilfsandstein bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts gebrochen wurde. Während der Gründungsphase des Klosters Maulbronn wurden sie für den Bau des Klosters und der Klosterkirche bewirtschaftet und erweitert.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)
Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei) aufgrund seiner hervorragenden baulichen Erhaltung, der Klosterlandschaft und als Zentrum der Stadt Maulbronn als Kulturerbe zur Liste der UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.
Literatur
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Denkmalpflege zwischen künstlerischem Anspruch und Baupraxis. Zur Veränderung des Baudenkmals Maulbronn 1840-1938. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 531-554. Stuttgart.
Zickermann, Stefan (2002)
Argumentationshilfen und Forderungen zum Erhalt Zisterziensischer Kulturlandschaften am Beispiel des historischen Wasserbewirtschaftungssystems in Maulbronn. ((Diplomarbeit Technische Universität Berlin.) Berlin.
Ehemalige Steinbrüche in der Klosterlandschaft Maulbronn
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