Persistente Straßen und Wege, die zwischen 1835 und 1890 bzw. 1950 entstanden sind, in der Klosterlandschaft Maulbronn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Maulbronn, Ölbronn-Dürrn
Kreis(e): Enzkreis
Bundesland: Baden-Württemberg
Koordinate WGS84 48° 59′ 37,68″ N: 8° 47′ 56,01″ O 48,9938°N: 8,79889°O
Koordinate UTM 32.485.288,62 m: 5.426.785,91 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.485.358,09 m: 5.428.517,84 m
In der Zeit zwischen 1835 und 1890 sind nur wenige Straßen und Wege in der Klosterlandschaft Maulbronn neu entstanden. Hier sind die Wege und Straßen erfasst worden, die auf der Karte von Paulus von 1890 erstmalig dargestellt worden sind. Diese Wege sind also älter als 1890, aber jünger als 1835.

Die landwirtschaftlich genutzten Fluren sind bis 1835 kaum von Wegen erschlossen worden. Nur in Teile der Gemarkung Maulbronn und Schmie sind erst zwischen 1890 und 1950 Flurwege angelegt worden. Heute sind Teile der Fluren von Maulbronn im Bereich des Elfinger Hofes, von Schmie und Zaisersweiher kaum von landwirtschaftlichen Nutzwegen erschlossen worden. Das Waldwegenetz ist zwischen 1890 und 1950 stark verdichtet worden.

Die überörtlichen Straßen (Bundes-, Landes- und Kreis- sowie Gemeindestraßen) haben heute ein anderes Aussehen, da sie aufgrund des Aufkommens des motorisierten Verkehrs und sind vor allem durch die starke Expansion des Pkw- und Lkw-Verkehrs seit den späten 1950er Jahren den Bedürfnissen des modernen Straßenverkehrs angepasst worden. Durch die Verbreiterung, Begradigung, Befestigung, Markierungen, Beschilderung usw. hat sich ihr Erscheinungsbild im Laufe der Jahrzehnte erheblich verändert. Ihre Persistenz wird von der tradierten Trassierung bestimmt. Die Wald- und Flurwege haben sich dagegen nicht so stark verändert. D.h. die Wegeforschung muss prinzipiell die Verläufe in den Blick nehmen bzw. die topographischen und hydrologischen Geländebedingungen betrachten.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)

Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei) aufgrund seiner hervorragenden baulichen Erhaltung, der Klosterlandschaft und als Zentrum der Stadt Maulbronn als Kulturerbe zur Liste der UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.

Kartenquellen
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung [Hrsg.]: Flurkarten von Württemberg der Landesvermessung 1818-1840. Stuttgart.
Paulus, E.G. u. Paulus, E.: Beschreibung des Oberamtes Maulbronn, mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten. Hrsg. vom Königlich statistisch-topographischen Bureau. Stuttgart 1870, Neuausgabe Magstadt bei Stuttgart 1974.
Topographische Aufnahme: Blätter: Blätter 6918 Bretten (1964), 6920 Güglingen (1958), 7018 Eutigen (1960) und 7019 Mühlacker (1959). Bearbeitungsstand ca. 1950. Hrsg. vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg.

Literatur

Andermann, Kurt (1997)
Zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Klosters Maulbronn. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 31-42. Stuttgart.
Burggraaff, Peter / Bund Heimat und Umwelt (Hrsg.) (2013)
Zisterzienserklöster als Gestalter der Kulturlandschaft. Das Beispiel des Klosters und der heutigen Weltkulturerbestätte Maulbronn. In: Religion und Kulturlandschaft, S. 22-35. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter (2009)
Kulturlandschaftsanalyse Klosterlandschaft Maulbronn als Beitrag zum Landschafts- und Flächennutzungsplan der VG Maulbronn-Sternenfels. Endbericht: 15.4.2009. (Gutachten im Auftrag des Landesamts für Denkmalpflege, Regierungspräsidium Stuttgart, Referat 25 – Denkmalpflege, Regierungspräsidium Karlsruhe und der Stadt Maulbronn (nicht veröffentlicht).) Köln u. Kelberg.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter; Zickermann, Stephan (2010)
Klosterlandschaft und UNESCO-Welterbe Maulbronn - von der Stätte zur umgebenden Kulturlandschaft. Methodische Ergebnisse eines Fachgutachtens. In: UVP-Report 1+2, S. 13-23. Hamm.
Legner, Patricia; Schmid, Alexander; Grob, Christin (Bearb.); Weber, Ariane (Mitarb.) / Planstatt Senner für Landschaftarchitektur (Hrsg.) (2012)
Landschaftsplanerische Gesamtperspektive Klosterlandschaft Maulbronn (Gutachten im Auftrag des Ministerium für Finanzen und Wirtschaft vertreten durch das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart). Stuttgart.
Paulus, Eberhard Gottlob; Eduard Paulus / Königlich statistisch-topographisches Bureau (Hrsg.) (1974)
Beschreibung des Oberamtes Maulbronn, mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten (Neuausgabe der Ausgabe Stuttgart 1870). Magstadt bei Stuttgart.

Persistente Straßen und Wege, die zwischen 1835 und 1890 bzw. 1950 entstanden sind, in der Klosterlandschaft Maulbronn

Schlagwörter
Ort
75433 Maulbronn
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1835 bis 1890

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„Persistente Straßen und Wege, die zwischen 1835 und 1890 bzw. 1950 entstanden sind, in der Klosterlandschaft Maulbronn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-77987-20131031-2 (Abgerufen: 16. Februar 2025)
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