Die landwirtschaftlich genutzten Fluren sind bis 1835 kaum von Wegen erschlossen worden. Nur in Teile der Gemarkung Maulbronn und Schmie sind erst zwischen 1890 und 1950 Flurwege angelegt worden. Heute sind Teile der Fluren von Maulbronn im Bereich des Elfinger Hofes, von Schmie und Zaisersweiher kaum von landwirtschaftlichen Nutzwegen erschlossen worden. Das Waldwegenetz ist zwischen 1890 und 1950 stark verdichtet worden.
Die überörtlichen Straßen (Bundes-, Landes- und Kreis- sowie Gemeindestraßen) haben heute ein anderes Aussehen, da sie aufgrund des Aufkommens des motorisierten Verkehrs und sind vor allem durch die starke Expansion des Pkw- und Lkw-Verkehrs seit den späten 1950er Jahren den Bedürfnissen des modernen Straßenverkehrs angepasst worden. Durch die Verbreiterung, Begradigung, Befestigung, Markierungen, Beschilderung usw. hat sich ihr Erscheinungsbild im Laufe der Jahrzehnte erheblich verändert. Ihre Persistenz wird von der tradierten Trassierung bestimmt. Die Wald- und Flurwege haben sich dagegen nicht so stark verändert. D.h. die Wegeforschung muss prinzipiell die Verläufe in den Blick nehmen bzw. die topographischen und hydrologischen Geländebedingungen betrachten.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)
Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei) aufgrund seiner hervorragenden baulichen Erhaltung, der Klosterlandschaft und als Zentrum der Stadt Maulbronn als Kulturerbe zur Liste der UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.
Kartenquellen
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung [Hrsg.]: Flurkarten von Württemberg der Landesvermessung 1818-1840. Stuttgart.
Paulus, E.G. u. Paulus, E.: Beschreibung des Oberamtes Maulbronn, mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten. Hrsg. vom Königlich statistisch-topographischen Bureau. Stuttgart 1870, Neuausgabe Magstadt bei Stuttgart 1974.
Topographische Aufnahme: Blätter: Blätter 6918 Bretten (1964), 6920 Güglingen (1958), 7018 Eutigen (1960) und 7019 Mühlacker (1959). Bearbeitungsstand ca. 1950. Hrsg. vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg.