Landwehr Vilger Schlag bei Rodder

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie
Gemeinde(n): Eitorf
Kreis(e): Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 44′ 2,56″ N: 7° 30′ 10,54″ O 50,73404°N: 7,50293°O
Koordinate UTM 32.394.353,98 m: 5.621.319,01 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.394.386,61 m: 5.623.127,55 m
  • Profilschnitt durch die Landwehr Vilger Schlag bei Rodder in Eitorf (2012)

    Profilschnitt durch die Landwehr Vilger Schlag bei Rodder in Eitorf (2012)

    Copyright-Hinweis:
    Dortangs, Rudi / LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
    Fotograf/Urheber:
    Rudi Dortangs
    Medientyp:
    Bild
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  • Landwehr Vilger Schlag bei Rodder in Eitorf (2012)

    Landwehr Vilger Schlag bei Rodder in Eitorf (2012)

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    Dortangs, Rudi / LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
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    Dortangs, Rudi
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Objektstandort
Die Landwehr befindet sich circa 1700 Meter südlich von Rodder, im Bereich einer größeren Wegegabelung der alten Straße von Rodder nach Hasselbach, im Jagen 159.

Kurzbeschreibung
Der Wall weist eine Länge von 140 Metern, eine Breite von 3 Metern und eine Höhe von 60 Zentimetern auf. Der ihm nördlich vorgelagerte Graben ist 2,5 Meter breit und 50 Zentimeter tief. Die Höhe des Walles über Grabensohle beträgt 1,1 Meter. Der Wall beginnt im Westen in einem Ausläufer des Bruchsheckensiefen, verläuft zunächst 30 Meter in südwestlicher Richtung und biegt dann um nach West-Süd-West. Nach weiteren 100 Metern bricht er plötzlich ab. Der Wall dürfte ursprünglich noch circa 300 Meter weiter bis zu einem Siefen des Wolmbaches geführt haben, womöglich in diesem Bereich nur noch als Gebück (Bepflanzung) ausgeführt.

Der Wall ist das Reststück einer mittelalterlichen Landwehr (Straßensperre), wohl identisch mit dem von Wilhelm Engels erwähnten „Vilger Schlag“ südöstlich vom „Hohen Schaden“. Dieser Landwehrabschnitt ist die von Jordan von der Waye 1607 beschriebene Grenze zwischen dem ehemaligen „Hertzougdumb Bergh“, der einstigen „Grafschaft Sein“ und dem „Eyper Waldt“.

(Rainer Laskowski, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 1978)

Ein im Herbst 2012 angelegter Profilschnitt bestätigte die noch gute Erhaltung der ehemaligen Territorialgrenze, die sich auf einer lokalen Wasserscheide befindet. Südlich des Walls konnte ein historischer Pflughorizont festgestellt werden. Hier wurde im Vorfeld der Grenze das Gelände zur besseren Sicht von höherem Bewuchs freigehalten. In diesem Landwehrabschnitt, der auf einem Geländeplateau liegt, ist eine sogenannte Straßensperre mit Schlagbaum anzunehmen. An dieser Stelle wurden der Durchgangsverkehr kontrolliert und Wegezölle erhoben. Sie sind ähnlich heutiger Mautstationen. Die Zölle dienten zum Teil zur Instandhaltung der Wege, die insbesondere für Fuhrwerke und den Abtransport der Rohstoffe des metallverarbeitenden Gewerbes zu den Mühlen und Hämmern in den Tälern benötigt wurden.

Zustand/Erscheinungsbild
Sowohl der Wall, als auch der Graben sind bis auf einige Störungen durch einen Forstweg und Baumwürfe gut erhalten.

(Christine Wohlfarth, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2013)

Das Objekt ist ein eingetragenes Bodendenkmal (LVR-ABR SU 076).
Die Erfassung und Bearbeitung erfolgten im Rahmen des von der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) geförderten Projektes „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg“.

Internet
www.bodendenkmalpflege.lvr.de: Projekt „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg“ (abgerufen 30.08.2017)

Literatur

Engels, Wilhelm (1938)
Die Landwehren in den Randgebieten des Herzogtums Berg. (Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 66.) S. 183 u. 185, o. O.
Ersfeld, Hermann Josef (1975)
Ehemalige Befestigungen in der Gemeinde Eitorf. In: Rheinische Heimatpflege 12, Heft 4, S. 267-277.. S. 276, Köln.

Landwehr Vilger Schlag bei Rodder

Schlagwörter
Ort
53783 Eitorf - Rodder
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Bodendenkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archäologische Prospektion, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 500 bis 600, Ende nach 1500

Empfohlene Zitierweise

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„Landwehr Vilger Schlag bei Rodder”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-77954-20131028-4 (Abgerufen: 26. April 2024)
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