Persistente Straßen und Wege, die zwischen 1761 und 1835 entstanden sind, in der Klosterlandschaft Maulbronn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Knittlingen, Maulbronn, Mühlacker, Ötisheim
Kreis(e): Enzkreis
Bundesland: Baden-Württemberg
Koordinate WGS84 48° 59′ 57,93″ N: 8° 48′ 34,28″ O 48,99943°N: 8,80952°O
Koordinate UTM 32.486.067,79 m: 5.427.409,45 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.486.137,57 m: 5.429.141,63 m
  • Waldweg bei Maulbronn (2012)

    Waldweg bei Maulbronn (2012)

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    Burggraaff, Peter
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    Burggraaff, Peter
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Zwischen 1761 und 1835 sind neue Wege entstanden bzw. Straßen angelegt worden. Weil die Gemarkungen Schmie und Zaisersweiher nicht in der Karte von Johann Michael Spaeth kartiert worden sind, sind für die diese Gemarkungen die Straßen und Wege, die zwischen 1608/1687 und 1835 entstanden sind, eingetragen. Bemerkenswert ist die Dichte der Wege in den Weinbergen.

Der Flurkarte von 1835 liegt eine exakte Vermessung zugrunde. Diese Karte weist nach kartenkritischer Prüfung eine sehr genaue Darstellung der Wege und Straßen auf. Eine relativ hohe Anzahl von Straßen und Wegen ist in ihrer Trassenführung seit dem 19. Jahrhundert überliefert.

Seit 1761 und für die Gemarkungen Schmie und Zaisersweiher seit 1680/1687 sind vor allem im Wald neue Wege entstanden. Sehr wahrscheinlich sind diese Wege für die Fortswirtschaft angelegt worden. Die landwirtschaftlich genutzten Fluren sind 1835 kaum von Wegen erschlossen worden.

Die überörtlichen Straßen (Bundes-, Landes- und Kreis- sowie Gemeindestraßen) haben heute ein anderes Aussehen, da sie aufgrund des Aufkommens des motorisierten Verkehrs und vor allem durch die starke Expansion des Pkw- und Lkw-Verkehrs seit den späten 1950er Jahren den Bedürfnissen des modernen Straßenverkehrs angepasst worden. Durch die Verbreiterung, Begradigung, Befestigung, Markierungen, Beschilderung usw. hat sich ihr Erscheinungsbild im Laufe der Jahrzehnte erheblich verändert. Ihre Persistenz wird von der tradierten Trassierung bestimmt. Die Wald- und Flurwege haben sich dagegen nicht so stark verändert. D.h. die Wegeforschung muss prinzipiell die Verläufe in den Blick nehmen bzw. die topographischen und hydrologischen Geländebedingungen betrachten.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)

Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei) aufgrund seiner hervorragenden baulichen Erhaltung, der Klosterlandschaft und als Zentrum der Stadt Maulbronn als Kulturerbe zur Liste der UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.

Kartenquellen
„Geometrischer Plan über die Herzogliche Clostersgemarckung Maulbronn ...“ 1761. aufgenommen und gezeichnet durch Johann Michael Spaeth Geometram Iuratum zu Kleinsachsenheim.
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung [Hrsg.]: Flurkarten von Württemberg der Landesvermessung 1818-1840. Stuttgart.

Literatur

Burggraaff, Peter / Bund Heimat und Umwelt (Hrsg.) (2013)
Zisterzienserklöster als Gestalter der Kulturlandschaft. Das Beispiel des Klosters und der heutigen Weltkulturerbestätte Maulbronn. In: Religion und Kulturlandschaft, S. 22-35. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter (2009)
Kulturlandschaftsanalyse Klosterlandschaft Maulbronn als Beitrag zum Landschafts- und Flächennutzungsplan der VG Maulbronn-Sternenfels. Endbericht: 15.4.2009. (Gutachten im Auftrag des Landesamts für Denkmalpflege, Regierungspräsidium Stuttgart, Referat 25 – Denkmalpflege, Regierungspräsidium Karlsruhe und der Stadt Maulbronn (nicht veröffentlicht).) Köln u. Kelberg.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter; Zickermann, Stephan (2010)
Klosterlandschaft und UNESCO-Welterbe Maulbronn - von der Stätte zur umgebenden Kulturlandschaft. Methodische Ergebnisse eines Fachgutachtens. In: UVP-Report 1+2, S. 13-23. Hamm.
Legner, Patricia; Schmid, Alexander; Grob, Christin (Bearb.); Weber, Ariane (Mitarb.) / Planstatt Senner für Landschaftarchitektur (Hrsg.) (2012)
Landschaftsplanerische Gesamtperspektive Klosterlandschaft Maulbronn (Gutachten im Auftrag des Ministerium für Finanzen und Wirtschaft vertreten durch das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart). Stuttgart.
Paulus, Eberhard Gottlob; Eduard Paulus / Königlich statistisch-topographisches Bureau (Hrsg.) (1974)
Beschreibung des Oberamtes Maulbronn, mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten (Neuausgabe der Ausgabe Stuttgart 1870). Magstadt bei Stuttgart.
Spaeth, Johann Michael (1761)
„Geometrischer Plan über die Herzogliche Clostersgemarckung Maulbronn ...“ 1761. Aufgenommen und gezeichnet durch Johann Michael Spaeth Geometram Iuratum zu Kleinsachsenheim. o. O.

Persistente Straßen und Wege, die zwischen 1761 und 1835 entstanden sind, in der Klosterlandschaft Maulbronn

Schlagwörter
Ort
75433 Maulbronn
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1761 bis 1835

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„Persistente Straßen und Wege, die zwischen 1761 und 1835 entstanden sind, in der Klosterlandschaft Maulbronn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-77681-20131023-2 (Abgerufen: 19. April 2024)
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