Persistente Straßen und Wege, die zwischen 1680/1687 und 1761 entstanden sind, in der Klosterlandschaft Maulbronn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Knittlingen, Maulbronn, Ötisheim
Kreis(e): Enzkreis
Bundesland: Baden-Württemberg
Koordinate WGS84 49° 00′ 5,65″ N: 8° 48′ 9″ O 49,00157°N: 8,8025°O
Koordinate UTM 32.485.554,82 m: 5.427.648,97 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.485.624,39 m: 5.429.381,24 m
  • Pfad im Wald bei Maulbronn (2012)

    Pfad im Wald bei Maulbronn (2012)

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    Burggraaff, Peter
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Eine ganze Reihe von Straßen und Wegen sind zwischen 1680/1687 und 1761 entstanden bzw. angelegt worden. Sie sind auf der Gemarkungskarte von Johann Michael Spaeth von 1761 dargestellt. Die Karte von Spaeth ist detaillierter als die Forstkarte von Andreas Kieser von 1680/1687 und bezieht sich nur auf die Klostergemarkung Maulbronn. Die Gemarkungen von Schmie und Zaisersweiher sind nicht kartiert worden.

Bei der Forstkarte von 1680/1687 ist zu berücksichtigen, dass die Karte aufgrund der damaligen geodätischen Möglichkeiten nicht so genau ist wie spätere Karten. Dagegen ist die Karte von Johann Michael Spaeth recht detailliert. Denn vor allem in den Weinbergen sind viele Wege eingetragen, die den Höhenlinien folgen. Sie verlaufen unterhalb der terrassenmauern. Dies gilt für den Kloster-, Billensbacher und Elfinger Weinberg. Von diesen Weinbergen bestehen auch Detailkarten. Das Flurwegenetz ist nicht sehr dicht. Hier handelt es sich um überörtliche Wege und Straßen. Das Gleiche gilt auch für den Wald.

Da diese Karte sich im Gegensatz zur Karte von Andreas Kieser als Teil eines größeren Kartenwerks lediglich auf die Klostergemarkung Maulbronn bezieht, konnten die Veränderungen im Straßen- und Wegenetz der Gemarkungen von Zaisersweiher und Schmie nicht dargestellt werden.

Die überörtlichen Straßen (Bundes-, Landes- und Kreis- sowie Gemeindestraßen) haben heute ein anderes Aussehen, da sie aufgrund des Aufkommens des motorisierten Verkehrs und vor allem durch die starke Expansion des Pkw- und Lkw-Verkehrs seit den späten 1950er Jahren den Bedürfnissen des modernen Straßenverkehrs angepasst worden. Durch die Verbreiterung, Begradigung, Befestigung, Markierungen, Beschilderung usw. hat sich ihr Erscheinungsbild im Laufe der Jahrzehnte erheblich verändert. Ihre Persistenz wird von der tradierten Trassierung bestimmt. Die Wald- und Flurwege haben sich dagegen nicht so stark verändert.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)

Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei) aufgrund seiner hervorragenden baulichen Erhaltung, der Klosterlandschaft und als Zentrum der Stadt Maulbronn als Kulturerbe zur Liste der UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.

Kartenquellen
,,Altwürttembergische Forstkartenwerk” des Herzoglichen Württembergischen Kriegsrats und Oberst-Leutnants Andreas Kieser 1680-1687. Blatt 95: Maulbronn, bemerkenswerte Ansicht des Klosters mit vielen Türmen und 96: Zeysersweyer, Ansicht von ,,Schmier„.
“Geometrischer Plan über die Herzogliche Clostersgemarckung Maulbronn ...„ 1761. aufgenommen und gezeichnet durch Johann Michael Spaeth Geometram Iuratum zu Kleinsachsenheim.

Literatur

Burggraaff, Peter / Bund Heimat und Umwelt (Hrsg.) (2013)
Zisterzienserklöster als Gestalter der Kulturlandschaft. Das Beispiel des Klosters und der heutigen Weltkulturerbestätte Maulbronn. In: Religion und Kulturlandschaft, S. 22-35. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter (2009)
Kulturlandschaftsanalyse Klosterlandschaft Maulbronn als Beitrag zum Landschafts- und Flächennutzungsplan der VG Maulbronn-Sternenfels. Endbericht: 15.4.2009. (Gutachten im Auftrag des Landesamts für Denkmalpflege, Regierungspräsidium Stuttgart, Referat 25 – Denkmalpflege, Regierungspräsidium Karlsruhe und der Stadt Maulbronn (nicht veröffentlicht).) Köln u. Kelberg.
Kieser, Andreas (Bearb.) (1687)
"Altwürttembergische Forstkartenwerk" (1687) des Herzoglichen Württembergischen Kriegsrats und Oberst-Leutnants Andreas Kieser 1680-1687. Blatt 95: Maulbronn, bemerkenswerte Ansicht des Klosters mit vielen Türmen und Blatt 96: Zeysersweyer Ansicht von "Schmier" (nur als Schwarzweißfotos überliefert). o. O.
Legner, Patricia; Schmid, Alexander; Grob, Christin (Bearb.); Weber, Ariane (Mitarb.) / Planstatt Senner für Landschaftarchitektur (Hrsg.) (2012)
Landschaftsplanerische Gesamtperspektive Klosterlandschaft Maulbronn (Gutachten im Auftrag des Ministerium für Finanzen und Wirtschaft vertreten durch das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart). Stuttgart.
Paulus, Eberhard Gottlob; Eduard Paulus / Königlich statistisch-topographisches Bureau (Hrsg.) (1974)
Beschreibung des Oberamtes Maulbronn, mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten (Neuausgabe der Ausgabe Stuttgart 1870). Magstadt bei Stuttgart.
Spaeth, Johann Michael (1761)
„Geometrischer Plan über die Herzogliche Clostersgemarckung Maulbronn ...“ 1761. Aufgenommen und gezeichnet durch Johann Michael Spaeth Geometram Iuratum zu Kleinsachsenheim. o. O.

Persistente Straßen und Wege, die zwischen 1680/1687 und 1761 entstanden sind, in der Klosterlandschaft Maulbronn

Schlagwörter
Ort
75433 Maulbronn
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1680 bis 1761

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„Persistente Straßen und Wege, die zwischen 1680/1687 und 1761 entstanden sind, in der Klosterlandschaft Maulbronn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-77299-20131017-3 (Abgerufen: 25. April 2024)
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