Bei der Forstkarte von 1680/1687 ist zu berücksichtigen, dass die Karte aufgrund der damaligen geodätischen Möglichkeiten nicht so genau ist wie spätere Karten. Dagegen ist die Karte von Johann Michael Spaeth recht detailliert. Denn vor allem in den Weinbergen sind viele Wege eingetragen, die den Höhenlinien folgen. Sie verlaufen unterhalb der terrassenmauern. Dies gilt für den Kloster-, Billensbacher und Elfinger Weinberg. Von diesen Weinbergen bestehen auch Detailkarten. Das Flurwegenetz ist nicht sehr dicht. Hier handelt es sich um überörtliche Wege und Straßen. Das Gleiche gilt auch für den Wald.
Da diese Karte sich im Gegensatz zur Karte von Andreas Kieser als Teil eines größeren Kartenwerks lediglich auf die Klostergemarkung Maulbronn bezieht, konnten die Veränderungen im Straßen- und Wegenetz der Gemarkungen von Zaisersweiher und Schmie nicht dargestellt werden.
Die überörtlichen Straßen (Bundes-, Landes- und Kreis- sowie Gemeindestraßen) haben heute ein anderes Aussehen, da sie aufgrund des Aufkommens des motorisierten Verkehrs und vor allem durch die starke Expansion des Pkw- und Lkw-Verkehrs seit den späten 1950er Jahren den Bedürfnissen des modernen Straßenverkehrs angepasst worden. Durch die Verbreiterung, Begradigung, Befestigung, Markierungen, Beschilderung usw. hat sich ihr Erscheinungsbild im Laufe der Jahrzehnte erheblich verändert. Ihre Persistenz wird von der tradierten Trassierung bestimmt. Die Wald- und Flurwege haben sich dagegen nicht so stark verändert.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)
Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei) aufgrund seiner hervorragenden baulichen Erhaltung, der Klosterlandschaft und als Zentrum der Stadt Maulbronn als Kulturerbe zur Liste der UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.
Kartenquellen
,,Altwürttembergische Forstkartenwerk” des Herzoglichen Württembergischen Kriegsrats und Oberst-Leutnants Andreas Kieser 1680-1687. Blatt 95: Maulbronn, bemerkenswerte Ansicht des Klosters mit vielen Türmen und 96: Zeysersweyer, Ansicht von ,,Schmier„.
“Geometrischer Plan über die Herzogliche Clostersgemarckung Maulbronn ...„ 1761. aufgenommen und gezeichnet durch Johann Michael Spaeth Geometram Iuratum zu Kleinsachsenheim.