Eine mit Wasser gefüllte Pinge der Grube Silberkaule in Bennerscheid in Königswinter (2012).
Copyright-Hinweis:
Ullrich-Wick, Ursula / LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Fotograf/Urheber:
Ursula Ullrich-Wick
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Eine mit Wasser gefüllte Pinge der Grube Silberkaule in Bennerscheid in Königswinter (2012).
Copyright-Hinweis:
Ullrich-Wick, Ursula / LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Fotograf/Urheber:
Ursula Ullrich-Wick
Medientyp:
Bild
Objektstandort Im Staatsforst Siegburg, 400 Meter südlich vom Ortsteil Bennerscheid, liegt ein aufgelassenes Bergbaugebiet. Beiderseits der alten Siegburger Straße erstrecken sich von Nordnordosten nach Südsüdwesten eine große Anzahl von Pingen, Halden und Stollenmundlöchern.
Kurzbeschreibung Das Bergbaugebiet besteht aus einem nördlichen und südlichen Bereich. Der nördliche Bereich reicht bis in das Stadtgebiet von Hennef hinein (vergleiche Bergbaugrube Bennerscheid bei Wellesberg). Der mittlere Bereich wurde durch den industriellen Bergbau seit der Mitte der 50er Jahre des 19. Jahrhunderts stark verändert. Die an der Oberfläche erhaltenen Relikte dokumentieren einen vorindustriellen Bergbau, der hier auf Bleierze und Silber betrieben wurde. Mit der Anlage von Reifenschächten wurde das Erz aus dem Boden gefördert. Wenn die Lagerstätte im Bereich des Schachtes ausgebeutet war, wurde nur wenige Meter weiter entfernt ein neuer Schacht abgeteuft. Um größere Tiefen mit dem Schachtbau zu erreichen, wurden von den Berghängen Stollen unter die Abbaubereiche getrieben, damit das Grundwasser aus dem Berg gelöst (abgeleitet) werden konnte.
Zeitliche Einordnung Nach Conrad Heusler wurde die Grube Altglück bei Bennerscheid bereits in „unvordenklicher Zeit“ betrieben. Ein vermuteter römerzeitlicher Betrieb konnte stellenweise anhand einiger Funde nachgewiesen werden. Eine zeitliche Zuordnung in das Mittelalter ist anhand der bergbaulichen Relikte gegeben. Auch der nördliche gelegene Ringwall Alte Burg bei Bennerscheid kann in einem direkten Zusammenhang mit dem Bergbaugebiet stehen. 1801 wurde nach längerem Stillstand der Betrieb der Grube wieder aufgenommen. 1846 erfolgte eine erneute Belehnung, da durch technische Innovationen das vorhandene Blendenerz aufgearbeitet werden konnte.
(Rainer Laskowski / Wolfgang Wegener, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 1985 / 2000)
Zustand, Erscheinungsbild Die ehemalige Heide – verursacht durch die Jahrtausende lange Nutzung durch den Bergbau – ist heute licht bewaldet. Die Pingen/Schürfgruben sind zeitweise mit Wasser gefüllt. Die Halden des Erzabbaus mit Nadelbäumen bewachsen. Der Bergische Weg führt dort direkt vorbei.
Bodendenkmal Das Objekt ist ein eingetragenes Bodendenkmal (LVR-ABR SU 019). Die Erfassung und Bearbeitung erfolgten im Rahmen des von der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) geförderten Projektes „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg“.
(Christine Wohlfarth, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2013)
Internet www.bodendenkmalpflege.lvr.de: Projekt „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg“ (abgerufen 30.08.2017)
Literatur
Gechter, Michael; Gechter-Jones, Jennifer (1997)
Die Befestigung einer frührömischen Handelsstation im freien Germanien. In: Archäologie im Rheinland 1996, S. 45 ff., Köln u. Bonn.
Heusler, Conrad (1897)
Beschreibung des Bergreviers Brühl-Unkel. S. 120 ff., Bonn.
Horn, Heinz Günter; Kier, Hiltrud; Kunow, Jürgen u.a. (Hrsg.) (1991)
Was ist ein Bodendenkmal? Archäologie und Recht. (Schriften zur Bodendenkmalpflege in Nordrhein-Westfalen, 2.) S. 154 f., Münster.
Luley, Helmut; Wegener, Wolfgang (1995)
Archäologische Denkmäler in den Wäldern des Rheinlandes. (Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland, 5.) S. 35, Köln.
Wohlfahrt, Christine (2013)
Bodendenkmal SU 019 Bergwerk Silberkaule. Katalog Az 29729-45. In: Modellhafte Entwicklung eines Konzeptes zur Wahrung der Belange des Kulturgüterschutzes im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes der Kulturlandschaft, hrsg. vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, S. 16-17. Bonn.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.