Grenze der Klostergemarkung Maulbronn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Knittlingen, Maulbronn, Ölbronn-Dürrn, Ötisheim, Sternenfels
Kreis(e): Enzkreis
Bundesland: Baden-Württemberg
Koordinate WGS84 49° 00′ 16,69″ N: 8° 46′ 30,11″ O 49,00464°N: 8,77503°O
Koordinate UTM 32.483.546,71 m: 5.427.995,43 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.483.615,48 m: 5.429.727,84 m
  • Grenzstein der Klostergemarkung Maulbronn (2012)

    Grenzstein der Klostergemarkung Maulbronn (2012)

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  • Der Hohe Markenstein, der die Ecke an der nordöstlichen Grenze der ehemaligen Klostergemarkung Maulbronn markiert (2009)

    Der Hohe Markenstein, der die Ecke an der nordöstlichen Grenze der ehemaligen Klostergemarkung Maulbronn markiert (2009)

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  • Grenzstein der Klostergemarkung Maulbronn am Elfinger Hof (2012).

    Grenzstein der Klostergemarkung Maulbronn am Elfinger Hof (2012).

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Die Klostergemarkung Maulbronn ist 1761 erstmals von Johann Michael Spaeth kartiert worden. Die Grenzen sind die nummerierten Grenzsteine auf der Gemarkungskarte eingetragen. Auf den Grenzstein ist der Hirtenstab des Abtes abgebildet worden, denn der Abt hatte Bischofsrang. Die Standorte der Steine sind nummeriert worden (Burggraaff u. Kleefeld 2009, S. 92).

Seit dem 16. Jahrhundert begann man mit der Markierung der Gemarkungsgrenze mit Steinen. Viele Grenzsteine sind im Laufe der Zeit ersetzt worden. Der Geometer Johann Michael Spaeth hat die Grenzsteine kartiert und nummeriert (Burggraaff u. Kleefeld 2009, S. 92). Außerdem war er zuständig für die Instandsetzung der Grenzsteine bzw. konnte er Steine ersetzen und ergänzen.
Innerhalb der Klostergemarkung befinden sich folgende Grangien: Der Elfinger Hof (1159 erstmals erwähnt) mit einer Größe von 130 bis 150 Hektar und nach der Beschreibung des Oberamts Maulbronn von 1870 190 Hektar (vgl. Hachenberger 1990), der Schafhof östlich des Klosters und der Scheuelberghof nördlich des Klosters (1250 erstmals nachweisbar).
Außerdem befinden sich innerhalb der Klostergemarkung der Klosterweinberg, der Elfinger Weinberg, der Billensbacher und der Weinberg nördlich des Scheuelberghofes. Die meisten Seen des Klosters, die für die Fischzucht von Bedeutung waren, befinden sich ebenfalls innerhalb der Gemarkung. Sie sind in einem Verzeichnis von 1561 belegt (Balharek 1999, S. 13-25).

Die größte Fläche innerhalb der Klostergemarkung besteht aus Wald, in dem sich zahlreiche Gräben befinden, die für die Wasserversorgung der Seen von großer Bedeutung waren. Die Ackerflächen befinden sich hauptsächlich nörrdlich und östlich des Klosters und um den Elfinger Hof im Westen der Gemarkung. Die ehemalige Ackerfläche südlich des Scheuelberghofs wird heute als Grünland genutzt.
Der Grundbesitz im Klosterbezirk hatte 1575 einer Gesamtfläche von 3.972 Morgen (etwa 1.252 ha). Diese Angabe stimmt etwa mit den 4.012 Morgen überein, die 1822 für die mit Grenzsteinen markierte Klostergemarkung Maulbronn ermittelt wurden (Hasspacher u. Krüger o.J.).

Die Karte von Geometer Johann Michael Spaeth des Klosterbezirkes Maulbronn (Klostergemarkung) lässt eine vielfältige Kulturlandschaft erkennen, in der alle im Bericht des Seemeisters Sebastian Peringer von 1561 bzw. im Lagerbuch von 1575 bzw. erwähnten Kulturlandschaftselemente vorhanden sind. Darüber hinaus sind in dieser Karte Steinbrüche, Mergelgruben, Brücken und Wege sowie die mit Steinen markierten Grenzen dargestellt worden.

UNESCO-Welterbe
Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei) aufgrund seiner hervorragenden baulichen Erhaltung, der Klosterlandschaft und als Zentrum der Stadt Maulbronn als Kulturerbe zur Liste der UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)

Kartenquellen
  • „Altwürttembergisches Forstkartenwerk“ des Herzoglichen Württembergischen Kriegsrats und Oberst-Leutnants Andreas Kieser 1680-1687. Blatt 95: Maulbronn, bemerkenswerte Ansicht des Klosters mit vielen Türmen und 96: Zeysersweyer, Ansicht von „Schmier“.
  • „Geometrischer Plan über die Herzogliche Clostersgemarckung Maulbronn ...“ 1761, aufgenommen und gezeichnet durch Johann Michael Spaeth Geometram Iuratum zu Kleinsachsenheim.

Literatur

Andermann, Kurt (1997)
Zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Klosters Maulbronn. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 31-42. Stuttgart.
Bull-Reichenmiller, Margaretha (1975)
Die Klostergemarkung Maulbronn von Johann Michael Spaeth 1761. (Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 2 / Historischer Atlas von Baden-Württemberg, Erläuterungen, 1,4.) S. 116-124. Stuttgart.
Burggraaff, Peter / Bund Heimat und Umwelt (Hrsg.) (2013)
Zisterzienserklöster als Gestalter der Kulturlandschaft. Das Beispiel des Klosters und der heutigen Weltkulturerbestätte Maulbronn. In: Religion und Kulturlandschaft, S. 22-35. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter (2009)
Kulturlandschaftsanalyse Klosterlandschaft Maulbronn als Beitrag zum Landschafts- und Flächennutzungsplan der VG Maulbronn-Sternenfels. Endbericht: 15.4.2009. (Gutachten im Auftrag des Landesamts für Denkmalpflege, Regierungspräsidium Stuttgart, Referat 25 – Denkmalpflege, Regierungspräsidium Karlsruhe und der Stadt Maulbronn (nicht veröffentlicht).) Köln u. Kelberg.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter; Zickermann, Stephan (2010)
Klosterlandschaft und UNESCO-Welterbe Maulbronn - von der Stätte zur umgebenden Kulturlandschaft. Methodische Ergebnisse eines Fachgutachtens. In: UVP-Report 1+2, S. 13-23. Hamm.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter; Zickermann, Stephan (2010)
Klosterlandschaft und UNESCO-Welterbe Maulbronn. Ergebnisse eines historisch-geographischen Fachgutachtens. In: Analecta Cisterciensia 60, S. 47-78. Heiligenkreuz im Wienerwald.
Ehmer, Hermann (1997)
Vom Kloster zur Klosterschule. Die Reformation in Maulbronn. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 59-82. Stuttgart.
Legner, Patricia; Schmid, Alexander; Grob, Christin (Bearb.); Weber, Ariane (Mitarb.) / Planstatt Senner für Landschaftarchitektur (Hrsg.) (2012)
Landschaftsplanerische Gesamtperspektive Klosterlandschaft Maulbronn (Gutachten im Auftrag des Ministerium für Finanzen und Wirtschaft vertreten durch das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart). Stuttgart.
Mueller, Carla Th.; Stober, Karin (2006)
Kloster Maulbronn. (Führer Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.) Stuttgart, München u. Berlin (5. Auflage).
Seidenspinner, Wolfgang (1997)
Kloster und Landschaft. Zum Problem einer Morphologie der Kulturlandschaft aus denkmalpflegerischer Perspektive am Beispiel der historischen Funktionseinheit Kloster Maulbronn. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 555-574. Stuttgart.

Grenze der Klostergemarkung Maulbronn

Schlagwörter
Ort
75433 Maulbronn
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1147

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„Grenze der Klostergemarkung Maulbronn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-76354-20131010-3 (Abgerufen: 24. April 2024)
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