Der Spoykanal wurde zwischen 1406 und 1410 gegraben. Mit diesem Kanal verfügte die Stadt Kleve über eine Verbindung zum Rhein, dem damals schon wichtigsten Handelsweg des Deutschen Reiches.
Die heute unter Denkmalschutz stehende Schleuse Brienen wurde 1656-1688 erbaut. Die Rheinhochwässer setzten der Schleuse stark zu und zerstörten sie oft. Aber die Schleuse wurde immer wieder instandgesetzt bzw. neu aufgebaut. Bei dem Jahrhunderthochwasser von 1809 wurde die Schleuse erneut stark beschädigt und zunächst nur provisorisch als Flutschleuse wieder hergestellt. Erst 1843 begann man mit dem Neubau der Kammerschleuse, die nach vier Jahren Bauzeit fertig gestellt wurde. Hiermit war der Kanal wieder schiffbar; jährlich nutzten bis zu 600 Schiffe, darunter auch Dampfschiffe, den Kanal (www.schifferverein-beuel.de).
Im Laufe des 19. Jahrhunderts nahm der Schiffsverkehr ab, weil die Schleuse bei Niedrigwasser nicht mehr zu befahren war. Außerdem gab es im Kanal untiefe Stellen, die eine ganzjährige Nutzung nicht mehr ermöglichten. Eine erhebliche Verbesserung brachte daher die Austiefung des Spoykanals und die Errichtung einer neuen Schleuse für die Aufnahme von Kähnen bis zu 600 Tonnen Tragfähigkeit in den Jahren 1908-10. Die Schleuse regelte bei Brienen den Höhenunterschied zwischen dem Kanal und dem Altrhein. Die Bedeutung dieses Wasserweges wird durch die einsetzende Ansiedlung von Industriebetrieben am Spoykanal seit 1910 belegt.
Später entstand am ehemaligen Standort der alten Schleuse von 1843 ein Pumpenhaus für die Regulierung des Wasserstandes im Spoykanal (www.schifferverein-beuel.de).
Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Schleuse nach Zerstörung wiederum aufgebaut werden. Die letzte Sanierung stammt aus dem Herbst 2003.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)
Hinweise: Das Objekt „Spoykanal“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Griethausen/Eisenbahndamm/Spoykanal (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 003) und die Schleuse ist unter dem Namen „Schleuse Brienen - Schleusenanlage d. Spoy-Kanals“ ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-ADR Datenbank-Nummer 26991, Denkmalliste der Stadt Kleve, laufende Nr. A/112/03/92).
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