Das Schöffenhaus wurde in den Jahren 1528 bis 1530 in gotischer Bauweise errichtet. Vom Moselufer aus fällt der Blick auf einen spätgotischen Erker welchen zwei Wappen zieren. Die Wappen weisen auf den Trierer Kurfürsten Richard von Greiffenklau zu Vollrads (1467-1531, Erzbischof von Trier 1511-1531) und das Schöffengericht hin (Böckling 2008, S. 43). Das Wappen des Schöffengerichts zeigt eine Rose und ein Kreuz.
In dem Gebäude tagten in vergangenen Zeiten die 14 Schöffen, welche das Gericht der Stadt bildeten. Eine Aufgabe der Schöffen war es, die Münzen sowie die Gewichte zu beaufsichtigen, damit bei Käufen und Verkäufen alles mit rechten Dingen zuging. Eine weitere Aufgabe bestand darin, dass die Schöffen den städtischen Rat bei Abstimmungen unterstützten und ihre Stimmen abgaben. Bis in das 18. Jahrhundert hinein befand sich vor dem Schöffengericht der Pranger der Stadt Koblenz. Dieser hatte die Funktion, Verurteilte vor der ganzen Stadt zur Schau zu stellen und damit gleichzeitig auch zu entehren. Der städtische Galgen wiederum stand außerhalb der Stadt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Schöffenhaus stark beschädigt. Im Jahr 1965 wurde es wieder rekonstruiert (Böckling 2008, S. 43).
(Andrea Nemitz, Universität Koblenz-Landau, 2013)
Internet
www.koblenz.de: Schöffenhaus (Abgerufen: 18.08.2013)