Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte unter dem mittelalterlichen Namen „Castellum Humbacense“. Zum Schutz vor Feinden wurde das Schloss Anfang des 13. Jahrhunderts von seinem Besitzer, dem Erzbischof Dietrich II. von Trier, zu einer festen Burg ausgebaut. Dennoch kam es im Jahre 1212 zu einer sehr verlustreichen Schlacht, der Erzbischof geriet in Gefangenschaft und das Schloss musste zunächst in seinem zerstörten Zustand belassen werden.
Nach Freilassung Dietrichs II. im Jahre 1217 kehrte der Erzbischof in den Westerwald zurück, ließ die alte Burg wieder aufbauen und gab ihr den neuen Namen Mons Tabor. Hiervon leitete sich schließlich auch der Stadtname Montabaur ab. Die Burg erhielt Ende des 13. Jahrhunderts ihren heute noch bestehenden Bergfried und wurde 1520 zu einem vierflügeligen Renaissanceschloss ausgebaut. Das heutige Erscheinungsbild erhielt das Schloss schließlich zwischen 1676 und 1711 unter dem Kurfürsten Johann Hugo von Orsbeck.
Nutzung
Das Schloss Montabaur diente über viele Jahrhunderte als Verwaltungszentrale und wurde von den zuständigen Landesherren bewohnt. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es als Jagdschloss genutzt und beherbergte später ein Lehrerseminar, das Landratsamt und die Bezirksregierung Montabaur. Seit 1970 ist das Schloss im Besitzt der Akademie Deutscher Genossenschaften und wird sowohl als Schulungs- und Ausbildungsstätte als auch als Restaurant genutzt.
(Tobias Kölgen, Universität Koblenz-Landau, 2013)
Immer noch beherrscht Schloss Montabaur, seit 1018 kurtrierisches Besitztum, weithin sichtbar die Silhouette der Stadt.
Unter Kurfürst Johann Hugo von Orsbeck ließ Hofbaumeister Johann Christoph Sebastiani in den Jahren 1686-1699 die mittelalterliche Burg stark umbauen und gab ihr durch die welschen Hauben der Türme eine einheitliche Gestalt. Reiche Portaleinfassungen und einige barocke Stuckdecken in den Sälen, Johann Michael Eytel zugeschrieben, künden von einer ehemals bedeutenden Ausstattung.
Nach zeitweiliger Nutzung durch die Bezirksregierung Montabaur wurde das Schloss ab 1970 für Zwecke der „Akademie der Volksbanken und Raiffeisenkassen“ umgebaut. Die heutige Farbfassung in leuchtendem Ocker wurde dabei nach alten Befunden aufgebracht.
(Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 2004)
Internet
de.wikipedia.org: Schloss Montabaur (Abgerufen: 07.10.2013)
www.lvermgeo.rlp.de: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation - Schloss Montabaur (Abgerufen: 07.10.2013)
www.montabaur.de: Stadt Montabaur - Schloss Montabaur (Abgerufen: 21.12.2013)