Wie der Name nahelegt, wird mit dem Turm der „eiserne Kanzler“ Otto von Bismarck (1815-1898) geehrt. Damit steht der Bismarckturm in Wiehl nicht alleine da: Weltweit gibt es weit über 100 Bismarcktürme und -säulen, unter anderem in Frankreich, Russland und sogar in Kamerun und Chile.
Der Bau von Bismarcktürmen hatte zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem Beginn des Ersten Weltkriegs Hochkonjunktur. Otto von Bismarck war die zentrale Figur bei der Gründung des Deutschen Kaiserreichs und fungierte fast zwanzig Jahre lang als dessen Kanzler. Nach seiner Entlassung im Jahr 1890 nahm seine Verehrung ein enormes Ausmaß an.
In Wiehl plante man bereits Ende der 1890er Jahre die Errichtung eines Bismarckturmes, jedoch reichten zu diesem Zeitpunkt die finanziellen Mittel nicht dafür aus. Ausschließlich finanziert durch die Einrichtung eines Denkmalfonds und die Spenden zahlreicher Wiehler Bürger konnte aber im Jahr 1908 auf dem sogenannten Dörner Köpfchen mit dem Bau des Bismarckturmes begonnen werden. Dabei fanden die für die Gegend so typische Grauwacke, Kalk und Sand Verwendung. Auch das gesamte Baumaterial wurde von umliegenden Betrieben gespendet. Schon ein Jahr nach Beginn der Arbeiten konnte der Bismarckturm 1909 mit einem großen Volksfest eröffnet werden. Damals war auf dem Bauwerk noch eine Feuerschale aufgestellt, in der ein weithin sichtbares Feuer brannte.
Seit 1932 fand hier außer 2001 und 2010 jedes Jahr im Juni das auch als „Türmchenfest“ bezeichnete Wiehler Heimatfest statt. Im Laufe der Jahrzehnte wurde der Bismarckturm saniert und aufgestockt. Seit 1982 steht er unter Denkmalschutz. Der Turm ist zu bestimmten Zeiten für Besucher geöffnet.
(Biologische Station Oberberg, 2013. Erstellt im Rahmen des Projektes „Hecke, Hohlweg, Heimat – Kulturlandschaftsvermittlung analog und digital“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Umwelt.)
Internet www.bismarcktuerme.de: Infoportal Bismarcktürme & Bismarcksäulen (abgerufen 16.03.2022)
Literatur
Mai, Ekkehard (2001)
Bismarcktürme. Versteinerte Zeugen von Nation, Jugend und Vaterland. In: Buchholz, Kai; Latocha, Rita; Peckmann, Hilke u. Wolbert, Klaus (Hrsg.): Die Lebensreform. Entwürfe zur Neugestaltung von Leben und Kunst um 1900, S. 279-282. Darmstadt.
Oberbergischer Kreis (Hrsg.) (2011)
Hören, sehen, staunen - Mit dem Audioguide, dem mobilen, digitalen Wanderführer, durch das Homburger Ländchen – Ein Projekt im Rahmen des Regionale2010 Projekts „Kulturlandschaft Homburger Ländchen“. o. O.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.