Auf der französischen Tranchotkarte (Blatt 157 Ulmen) von 1810/1811 ist sie als “Bocks Mühl” eingetragen. Bis zum Umbau 1862 war sie eine Mahl- und Ölmühle, danach fungierte sie ausschließlich als Getreidemühle.
Mit dem Aufkommen von Elektrizität und der Nutzung anderer Energieträger setzte seit ca. 1900 allmählich das sogenannte „Wassermühlensterben“ ein. Bis heute ist der Betrieb der meisten Wassermühlen eingestellt und sie sind anderen Funktionen zugeführt worden.
Als letzter Müller legte Johann Josef Blum 1938 die Mühle still. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Betrieb vorübergehend noch einmal zum Schroten von Getreide aufgenommen. Die Nachkommen des letzten Müllers Blums wohnen in der heute als Wohnhaus genutzten Mühle. 2021 ist die Mühle verkauft und sind die Gebäude vom neuen Eigentümer instandgesetzt worden.
Die zugehörige Infrastruktur zerfiel allmählich, weil sie nicht mehr unterhalten wurde. Immerhin sind hier der Mühlenteich und der Mühlgraben, der deutlich erkennbar in Hanglage verläuft, noch gut erhalten. Dagegen sind der Zulauf zum oberschächtigen Mühlrad und das Rad nicht mehr erhalten. Der Graben zum Uedersfelder Bach verläuft unterirdisch.
Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Grenze, Galgen und Geschichte“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 1, Station 22).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)