Die jüdische Gemeinde Klotten seit dem frühen 19. Jahrhundert: Seit Ende des 18. Jahrhunderts wohnten nachweislich Juden in Klotten, die sich zunächst nach Cochem orientierten. 1932 an Cochem angeschlossen. Gemeindegröße um 1815: 9 (1808), um 1880: 29 (1885), 1932: 14 (1925), 2006: –. Bethaus / Synagoge: Seit 1839 bestand ein eigener Betraum in Klotten (das Internet-Verzeichnis synagogen.info weist das Gebäude nicht aus, Verf.). Friedhof: Der Friedhof wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt (Angaben vorab nach Reuter 2007).
Der Klottener Judenfriedhof liegt oberhalb des Ortes, westlich der in Richtung Wildpark / Landkern führenden Kreisstraße 25 auf einer etwas abgelegenen Waldlichtung „Jünkern“. Der 212 Quadratmeter große Begräbnisplatz wurde um 1870 eingeweiht und bis 1921 belegt. Bereits 1935 wurden die Grabsteine umgeworfen und beschädigt. Etwa 15 Grabsteine bzw. deren Reste sind hier bis heute erhalten (alemannia-judaica.de, uni-heidelberg.de und mosella-judaica.de).
Aktuelle Situation Den früheren Begräbnisplatz erreicht man von der von Klotten aus zum Wildpark führenden Straße über Waldwege in Richtung „Friedenskreuz“, er ist ohne Ortskenntnisse allerdings nur schwer aufzufinden. Ein Hinweisschild steht erst etwa 20 Meter von ihm entfernt an einen Baum gelehnt. Der heutige Zustand des früheren jüdischen Friedhofs ist beklagenswert. Die Parzelle wird von einem morschen Jägerzaun mit unverschlossener Pforte umgeben und ist fast vollständig mit wildem Gebüsch, dornigem Gestrüpp und Farn zugewuchert (vgl. Fotos). Insgesamt 14 Grabstellen mit Grabsteinen in unterschiedlichen Erhaltungszuständen sind hier zur Zeit noch erhalten. Die Parzelle lässt keinerlei Pflege erkennen, die einer dauerhaften Bewahrung dieses Erinnerungsorts zur jüdischen Kultur und Geschichte des kleinen Moselortes dient, der ein „staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort“ ist (Begehung am 6. Juli 2015).
Kulturdenkmal Die Gemarkung „Jüdischer Friedhof, nordwestlich des Ortes in der Nähe der Straße nach Landkern, 14 Grabsteine, ältester Stein 1878“ ist als geschütztes Kulturdenkmal (Denkmalzone) ausgewiesen (Denkmalverzeichnis Kreis Cochem-Zell 2011, S. 29 und ebd. 2014, S. 29).
Internet www.alemannia-judaica.de: Klotten, Jüdische Geschichte / Jüdischer Friedhof (abgerufen 02.07.2013 und 15.07.2015) www.mosella-judaica.de: Der Friedhof von Klotten (abgerufen 02.07.2013) de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Klotten (abgerufen 07.04.2021) synagogen.info: Synagogen-Internet-Archiv (ohne Eintrag zu Klotten, abgerufen 02.07.2013 und 15.07.2015, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.04.2021) www.uni-heidelberg.de: Jüdischer Friedhof Klotten (abgerufen 02.07.2013, Inhalt nicht mehr verfügbar 05.09.2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Cochem-Zell. Denkmalverzeichnis Kreis Cochem-Zell, 18. September 2022. S. 29, Mainz. Online verfügbar: denkmalliste.gdke-rlp.de/Cochen-Zell, abgerufen am 15.06.2023
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Cochem-Zell. Denkmalverzeichnis Kreis Cochem-Zell, 19. Sep. 2022. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Cochem-Zell, abgerufen am 15.06.2023
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 56, Bonn.
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