Jüdischer Friedhof zwischen Hirzenach und Holzfeld

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Boppard
Kreis(e): Rhein-Hunsrück-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 10′ 19,39″ N: 7° 39′ 7,34″ O 50,17205°N: 7,65204°O
Koordinate UTM 32.403.742,40 m: 5.558.630,38 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.403.779,01 m: 5.560.414,24 m
Die jüdische Gemeinde Hirzenach seit dem frühen 19. Jahrhundert:
Die kleine Gemeinde verlor ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Wegzug und Auswanderung den Großteil ihrer Mitglieder.
Gemeindegröße um 1815: 47 (1808), um 1880: 22 (1885: Oberhirzenach) und 1 (1885: Niederhirzenach), 1932: –, 2006: –.
Bethaus / Synagoge: 1808 ist eine Betstube bezeugt; 1825 wurde ein Bethaus eingerichtet, das wegen des Baus der Rheintalbahn abgerissen werden musste; 1855/56 bis 1908 Nutzung eines Ersatzbaus. 1930 wurde das verfallene Gebäude auf Abriss verkauft (Angaben vorab nach Reuter 2007).

Der jüdische Friedhof zwischen Hirzenach und Holzfeld
Der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1924 belegte Begräbnisplatz befindet sich mitten im Wald im Distrikt „Kellerchen“ / „Untern Budbach“ bzw. „Am Burbach“ zwischen Hirzenach und Holzfeld (Ortsbezirke der verbandsfreien Stadt Boppard).
Die jüdische Gemeinde Boppard nutzte vor der Anlage des Hirzenacher Friedhofs in der Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Begräbnisplatz in Buchenau und die Hirzenacher Gemeinde bestattete ihre Toten bis etwa 1845 in Wellmich (heutiger Stadtteil von Sankt Goarshausen).

Um 1900 wurde der Friedhof von den beiden Hirzenacher Familien Feist und Benedikt erworben und der israelitischen Kultusgemeinde Hirzenach als Eigentum übertragen. Seine Fläche umfasst etwa 780 Quadratmeter. „Erhalten sind 15 Grabsteine aus Basaltlava beziehungsweise grauem Sandstein und drei stark verwitterte Schieferplatten. Die lesbaren Datierungen sind zwischen 1885 und 1912.“ (alemannia-judaica.de, Wikipedia datiert die Grabsteine „von 1847 bis 1924“)

Seit dem 13.07.1992 steht der jüdische Friedhof als Denkmalzone unter Schutz (www.kreis-sim.de, lfd. Nr. 21): „Denkmalzone Judenfriedhof Holzfeld (‚Untern Budbach‘, Distrikt Kellerchen, im Wald): Mitte des 19. Jahrhunderts eröffnet, 15 Grabsteine von 1847 bis 1924“

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2013)

Internet
www.alemannia-judaica.de: Jüdischer Friedhof Holzfeld (abgerufen 04.06.2013)
www.uni-heidelberg.de: Jüdischer Friedhof Holzfeld (abgerufen 04.06.2013)
www.kreis-sim.de: Rechtsverordnungen zur Unterschutzstellung von Denkmalzonen im Rhein-Hunsrück-Kreis (PDF-Datei, abgerufen 04.06.2013)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof (Holzfeld) (abgerufen 04.06.2013)

Literatur

Burkard, Karl-Josef; Thill, Hildburg-Helene; Missling, Heinz E. / Geschichtsverein für Mittelrhein und Vorderhunsrück (Hrsg.) (1996)
Unter den Juden. Achthundert Jahre Juden in Boppard. S. 201-222, Boppard.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 30, Bonn.

Jüdischer Friedhof zwischen Hirzenach und Holzfeld

Schlagwörter
Ort
Boppard - Hirzenach / Holzfeld
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1840 bis 1860

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Jüdischer Friedhof zwischen Hirzenach und Holzfeld”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-66498-20130604-2 (Abgerufen: 23. April 2024)
Seitenanfang