Nordöstlich des Feuerwachtturms am Geldenberg liegt in Abteilung 150 die Naturwaldzelle „Geldenberg“. Das knapp 22 Hektar große Waldstück wurde 1971 als Naturwaldzelle ausgewiesen. Naturwaldzellen sind Waldbestände, die in ihrer natürlichen Entwicklung sich selbst überlassen bleiben. Sie repräsentieren die natürlichen Waldgesellschaften in den jeweiligen Wuchsgebieten. Hier kann man zusehen, wie ein Wald sich entwickelt und weiter wächst, weitgehend ohne menschlichen Einfluss und vor allem ohne irgendwelche Bewirtschaftungsmaßnahmen. Holz darf hier z. B. nicht entnommen werden.
Schon in den 1930er Jahren kam die Idee auf, die Relikte der wenigen noch naturnahen Altwälder aus der Nutzung herauszunehmen. Das Europäische Naturschutzjahr 1970 griff diese Gedanken erneut auf. In Nordrhein-Westfalen wurde dafür eigens ein Naturwaldzellen-Programm gestartet.
Am Geldenberg wächst hauptsächlich ein ungleichaltriger Buchen-Traubeneichen-Mischwald. Das Alter der auf sandig-lehmigem Schluff über kiesigem Sand stockenden Bäume beträgt etwa zwischen 150 bis 215 Jahre. Die natürliche Waldgesellschaft ist hier der Traubeneichen-Buchenwald.
Laut Bestandesbeschreibung der Forsteinrichtung von 1858 wuchsen hier damals „50-100jährige Eichen in Mittelwaldstellung mit Buche und Birke gemischt, von Eichenschlagholz unterwachsen und mit eingepflanzten Buchen und Kastanien. Auf 3 Morgen Räumde mit schlechtwüchsigen 30jährigen Buchen-Stockausschlägen und einigen Eichen- und Buchen-Oberständern“ (aus: LÖBF NRW 1975, S. 93).
(Bernward Selter, Münster, 2013)
Literatur
Schulte, Uta; Scheible, Andreas / Landesanstalt für Ökologie Bodenordnung und Forsten des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2005)
Atlas der Naturwaldzellen in Nordrhein-Westfalen. Recklinghausen.
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