Auf den dargestellten Ackerflächen konnten 2011 Kiebitz und Wiesenschafstelze als Brutvögel nachgewiesen werden. Bemerkenswert war dabei das Schwerpunktvorkommen des Kiebitzes nordöstlich des Paulshofs. Die im Gebiet ansonsten nur noch vereinzelt vorkommenden Tiere konnten hier noch eine kleine lockere Brutkolonie von sieben Brutpaaren bilden. Das gruppenweise Brüten bietet vor allem Vorteile bei der gemeinsamen Verteidigung der Gelege und Küken gegen Fressfeinde wie Rabenkrähen, Greifvögel und Raubsäuger.
Insgesamt weist das Gebiet Uedemerbruch eine geringe Bestandsdichte von Wiesenvögeln auf. Dies liegt zum einen an den Waldbereichen und anderen Gehölzstrukturen, die von Offenlandarten wie der Feldlerche, Wiesenschafstelze und Kiebitz gemieden werden. Zum anderen unterliegen die Acker- und Grünlandflächen größtenteils einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung, die den Wiesenvögeln keine geeigneten Lebensraumbedingungen mehr bietet.
Aus kulturhistorischer Sicht sind diejenigen Ackerflächen besonders wertvoll, die schon sehr lange als Acker existieren und genutzt sind. Aus Naturschutzsicht ist dies weniger wichtig. Vielmehr ist hier entscheidend, wie intensiv die Ackerflächen genutzt werden, ob z.B. noch Ackerwildkräuter vorkommen und blütenreiche Ackerränder existieren, oder ob auf Brutvögel wie den Kiebitz Rücksicht genommen wird.
(Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V., 2013)