Der Türsturz von 1606 am (jüngeren) Herrenhaus ist geschmückt mit Namen und Wappen von Herman Burwinckel und Maria Mölemans. Der Hof wurde 1249 erstmals erwähnt (Landesarchiv, Urkunde Nr. 29). Zu Burwinkel gehören „immer schon“ sechs riesige „tausendjährige“ Eiben. Es sind die schönsten und ältesten Eiben in Deutschland. Sie sind als Naturdenkmal eingetragen. Die Eiben stehen immer paarweise zusammen, was ihre Funktion als „Hochzeitseiben“ vermuten lässt. Holz, Nadeln und die im Herbst reifenden Früchte der Eiben sind giftig und schon im Altertum wusste man, dass das Lagern unter einer Eibe die Gedanken verwirrt.
Die Hugenotten ließen sich nach ihrer Vertreibung aus Frankreich auch auf Burwinkel nieder, gründeten im 17. Jahrhundert „heimliche Gemeinden“ und tauften ihre Kinder unter dem Dach der Eiben. Auch die Mettmanner Familien versammelten sich auf Burwinkel und hielten ihren reformierten Gottesdienst ab – 1628 heimlich und 1629 öffentlich (Rosenkranz 1956).
Am steinernen Altar wurde vor zwei Jahren zur Erinnerung wieder eine Taufe durchgeführt (Auskunft Helmut Roth, Eigentümer von Burwinkel). Der landwirtschaftliche Betrieb auf Burwinkel wurde inzwischen aufgegeben. Die Finanzierung der großen Anlage wird durch Vermietung von Wohnungen gesichert.
Hinter Gut Burwinkel liegt ein schöner, mit Seerosen geschmückter Fischteich. Der Laubach fließt - sichtbar - am Teich vorbei. „Er hatte zu viel Schlamm eingetragen“ sagte Helmut Roth. Unser kleiner Fluss speist noch den kleinen Teich des Hofes Zur Gathen (heute Verwaltungsgebäude) und verschwindet dann endgültig in einem Rohr, das das Wasser zum großen Teich der Kalksteinwerke leitet.
(Hanna Eggerath, Bergischer Geschichtsverein Erkrath, 2013 / freundliche Hinweise von Herrn Helmut Roth, Besitzer von Gut Burwinkel, 2009)
Quelle
Landesarchiv, Bestand Stift Kaiserswerth, Urkunde Nr. 29.