Kulturlandschaftsbereich um die Schlossanlagen Haus Boetzelaer (mittelalterlich, wieder aufgebaut) mit mehrteiligem Grabensystem („Boetzelaerer Meer“) und Haus Veen.
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren und Sichern der Elemente, Strukturen und Sichträume von Adelssitzen und Hofanlagen
- Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges.
Aus: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2013
Kulturlandschaftliche Entwicklung
An der Westseite der 793 erstmals erwähnten Appeldorn befinden sich die Burg Boetzelaer auf einer Insel des Boetzelaerer Meeres und das Haus Veen aus dem 16. Jahrhundert. Das Geschlecht Boetzelaer wurde 1256 erstmals erwähnt, die Burg 1265. Diese spielte eine wichtige Rolle in der Territorialgeschichte des Niederrheins und wurde nach der klevischen Eroberung 1395/96 klevisches Lehen. Die teilweise zerstörte Burg wurde wieder aufgebaut und mit einer zweiten Vorburg erweitert. Um 1560 wurde die Burg im Renaissancestil modernisiert und als Wohnsitz umgebaut. Nach der Umgestaltung 1830 in ein klassizistisches Schloss mit Abriss des Bergfrieds und des Ostteils des Palas erhielt die Anlage ihre heutige Form. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Anlage schwer zerstört und es zerfiel die Kernburg zur Ruine. Seit 1997 folgten Sicherungsmaßnahmen und teilweise Wiederaufbauarbeiten bis 2003. Heute ist in der Anlage ein Hotel untergebracht und sie ist eine kulturelle Begegnungsstätte. Haus Veen ist heute ein Bauernhof mit Restaurant.
Prägende kulturlandschaftliche Elemente:
- Haus Veen
- Burg Boetzelaar
- ehemalige Hinrichtungsstätte (lange Galgen)
- Heckenreihen
- Einzelhöfe.
Die wieder aufgebaute Schlossanlage Boetzelaer am Boetzelaerer Meer prägt den Bereich, in dem die Grünlandnutzung mit eingestreutem Ackerland dominiert. Im südlichen Bereich befinden sich Heckenreihen und im Norden drei Einzelgehöfte. Auskiesungen sollten in diesem Bereich vermieden werden.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2012)
Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf (Abgerufen: 27.03.2015)