Historische Schnittzeichnung durch einen Marschflugkörper V-1, wahrscheinlich aus der Nachkriegszeit.
Copyright-Hinweis:
U.S. Air Force / gemeinfrei
Fotograf/Urheber:
unbekannt
Medientyp:
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Historische Schnittzeichnung durch einen Marschflugkörper V-1 (Fieseler Fi 103, so genannte "Vergeltungswaffe 1, V1"), hier mit "Flying Bomb" (fliegende Bombe) und dem Tarnnamen "FZG-76" (Flakzielgerät) bezeichnet. Undatiertes Bild der U.S. Air Force, wahrscheinlich aus der Nachkriegszeit.
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Von der Feuerstellung Nr. 19 nördlich von Bongard sind zum Jahreswechsel 1944/45 einige V1-Marschflugkörper (Fieseler Fi 103, so genannte „Vergeltungswaffe 1“) mit Antwerpen und Lüttich als Ziel gestartet worden. Die nationalsozialistische Führung wollte mit den so genannten „Vergeltungswaffen“ V1 und V2 „Rache“ für alliierte Bombardierungen üben und nutzte sie auch als Propagandawaffe, um „den Durchhaltewillen des Deutschen Volkes aufrecht zu erhalten“.
Vor Ort befand sich die V1-Feuerstellung Nr. 19, die vom 30.12.1944 bis Mitte Januar 1945 operativ war. Soldaten der 2. Batterie / I. Abteilung / Flakregiment 155 verschossen von hier und den Stellungen Nr. 18 auf dem Heltenberg westlich von Kelberg und Nr. 20 nördlich Heyroth V1-Flugbomben nach Antwerpen (210 Kilometer entfernt) und Lüttich (105 Kilometer entfernt). Militärisch erzielten die V-Waffen nicht die erhoffte Wirkung. Der Aufwand für Produktion und Einsatz war außerordentlich hoch. Dennoch sind aus der Eifel vom 21.10.1944 bis zum 5.2.1945 insgesamt 5.618 V1 von vier Batterien aus 14 Stellungen gestartet worden. Wegen technischer Mängel stürzten jedoch mehr als 20% der fliegenden Bomben vorzeitig ab. Die Bevölkerung gab dieser „Wunderwaffe“ deshalb den Namen „Eifelschreck“. In Antwerpen und Lüttich hatten die Alliierten einen sehr wirksamen Fliegerabwehrschutz in Stellung, der zeitweise mehr als 90% der Flugkörper abschoss, bevor diese ihr Ziel erreichten. Bei der Produktion der V1 kamen mehr Menschen – Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge – ums Leben als in den Zielstädten durch die Waffenwirkung.
Die belgische Hafenstadt Antwerpen wurde von hier in 20 bis 25 Minuten Flugzeit erreicht. Dabei flog die V1 mit einer Geschwindigkeit von maximal 650 Stundenkilometern. Bei einer Spannweite von 5,37 Meter und einer Länge von 8,32 Meter wog sie aufgetankt 2.160 Kilogramm. Mit 830 Kilogramm Sprengstoff hatte sie im Ziel eine enorme Wirkung, die Zielgenauigkeit war allerdings sehr schlecht. Deshalb war sie genau wie die Mittelstreckenrakete V2 eine Terrorwaffe. Im Großraum Antwerpen kamen durch die Vergeltungswaffen 2.910 Menschen zu Tode und 5.127 Personen wurden verletzt. Heute sind lediglich einige wenige Betonreste der ehemaligen Abschussanlagen erhalten.
(Wolfgang Gückelhorn, 2012)
Literatur
Gückelhorn, Wolfgang; Paul, Detlev (2004)
V1 - "Eifelschreck". Abschüsse, Abstürze und Einschläge der fliegenden Bombe aus der Eifel und dem Rechtsrheinischen 1944/45. S. 91-92, Aachen.
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