Diersfordt wurde ursprünglich als Wasserburg am Rande eines großen Waldgebietes nordöstlich von Wesel errichtet. 1334 wurde die Anlage bezüglich einer Erbpachtangelegenheit erwähnt (Quast 2006, S. 3), 1401 Adolf von Wylich von Graf Dietrich von der Mark mit „dat Huys en dat Guet ter Dyersfoert“ belehnt. Graf Adolf von Kleve übertrug Adolf von Wylich 1418 seinen Zehnten im Bislicher Wald. Das Adelsgeschlecht von Wylich gewann zunehmend an Bedeutung. 1446 wurde das klevische Erbhofmeisteramt Dietrich von Wylich übertragen. Dieses Amt blieb bis 1795 bei den von Wylichs. Schließlich erhob Herzog Johann Wilhelm von Kleve 1498 den Wylicher Besitz zur „Herrlichkeit Diersfordt“. Das Schloss Wylich fiel nach dem Tod des kinderlos verstorbenen Christoph Alexander von Wylich 1831 an die Verwandten seiner zweiten Ehefrau, die Grafen zu Stolberg-Wernigerode.
Während der Wirren des sogenannten Achtzigjährigen Krieges (Spanisch-Niederländischer Krieg) zwischen den Niederländischen Generalstaaten und Spanien - die sich auch auf den unteren Niederrhein auswirkten - und des Dreißigjährigen Krieges wurde Diersfordt zerstört. Freiherr Johann Hermann von Wylich baute das Schloss wieder auf.
Das Hauptgebäude wurde am 21. Dezember 1928 durch einen Brand bis auf die Grundmauern zerstört, sodass ein Neubau erforderlich war, der in den Jahren von 1929 bis 1931 am gleichen Standort errichtet wurde. Das wiederaufgebaute Schlossgebäude wurde während der Kampfhandlungen am Ende des Zweiten Weltkrieges im März 1945 wiederum schwer beschädigt. Nach dem Krieg baute man das Haus wieder auf. 1996/97 verkaufte Siegfried Graf von Stolberg-Wernigerode das Schloss und das zugehörige Areal der Familie Beichert. Das Schloss wurde nun umfassend renoviert. In den Jahren 2004/2005 erhielt das Haupthaus eine Dachkonstruktion, die sich nach der Dachform des Neubaus von 1931 richtete (Quast 2006, S. 4).
Die Familie nutzt das Hauptgebäude heute als Wohnsitz und betreibt dort ein Hotel.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)
Literatur
Quast, Renate / Heimatverein der Herrlichkeit Diersfordt e.V. (Hrsg.) (2006)
Streifzüge durch die Natur- und Kulturgeschichte der alten Herrlichkeit Diersfordt (Wesel). Kulturroute Diersfordter Schlosslandschaft. Wesel.
Willing, Anke (2000)
Entwicklungskonzept für eine Waldlandschaft am Beispiel Diersfordter Wald/Raum Wesel. Analyse und Bewertung des Untersuchungsraumes unter Berücksichtigung des Biotop- und Artenschutzes, der Kulturhistorie und des Landschaftserlebnisses. Entwicklungsziele, Nutzungsempfehlungen, Maßnahmen. ( (Unveröffentlichte Diplomarbeit der Universität / GHS Essen).) Essen.
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