Flugsanddünen Krähenberg, Galgenberg und Schnepfenberg in der Gemarkung Diersfordt

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Wesel
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 42′ 29,76″ N: 6° 31′ 49,69″ O 51,70827°N: 6,53047°O
Koordinate UTM 32.329.377,79 m: 5.731.478,40 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.536.710,82 m: 5.730.577,35 m
  • Flugsanddüne östlich von Diersfordt (2012)

    Flugsanddüne östlich von Diersfordt (2012)

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  • Flugsanddüne östlich von Diersfordt (2012)

    Flugsanddüne östlich von Diersfordt (2012)

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Extensive Landnutzungen durch Heide- und Plaggenhieb sowie Waldweide führten in diesen Gebieten vor allem seit dem Mittelalter zu großflächigeren Entwaldungen und Verheidungen. Im Rahmen der Plaggenwirtschaft z.B. gewann man durch den jährlichen Plaggenstich Unterstreu für den Stall, indem man die Plaggen (Teile des humosen und durchwurzelten Oberbodens samt Bewuchs) mit dem übrigen Stallmist vermengte und nach einer gewissen Verrottungsdauer als Dünger auf die Felder brachte. Auch Brennplaggen (torfige getrocknete Masse zur Verbrennung in Öfen und Herden) fanden Verwendung.

Durch den Plaggenstich und die Auswirkungen der Waldweide wurde allmählich die Vegetationsschicht entfernt, wodurch die obere fruchtbare Bodenschicht nicht mehr geschützt war. Diese Schicht wurde durch Niederschläge abgetragen. Auf den nährstoffarmen Sandböden konnte sich eine anspruchslose Heidevegetation entwickeln, und es entstanden Blößen mit offenen Rohböden. Die Flürener und Ellersche Heide zeugen heute noch von diesem Verheidungsprozess (Quast 2006, S. 25). Die dadurch entstandenen größeren Heideflächen sind der Uraufnahme von 1845 zu entnehmen.

Besonders die Entfernung von Heideplaggen führte zu freiliegenden und somit schutzlosen Flugsandschichten. Der Wind hatte nun freies Spiel, sodass große Mengen Sand aufgeweht und umgelagert wurden. Dieser Prozess konnte erst durch die systematische Aufforstung mit Nadelgehölzen (insbesondere Kiefern) allmählich gestoppt werden. Den Umfang dieser systematischen Aufforstungen dokumentiert die Preußische Neuaufnahme von 1895. Auf dieser Karte wird ersichtlich, dass die Heideflächen bereits nicht mehr vorhanden sind.

Der Krähenberg hat eine Höhe von etwa 28 Metern, der Galgenberg von etwa 30 Metern und der Schnepfenberg sogar von über 40 Metern über NN.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)

Literatur

Quast, Renate / Heimatverein der Herrlichkeit Diersfordt e.V. (Hrsg.) (2006)
Streifzüge durch die Natur- und Kulturgeschichte der alten Herrlichkeit Diersfordt (Wesel). Kulturroute Diersfordter Schlosslandschaft. Wesel.

Flugsanddünen Krähenberg, Galgenberg und Schnepfenberg in der Gemarkung Diersfordt

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1674 bis 1680

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„Flugsanddünen Krähenberg, Galgenberg und Schnepfenberg in der Gemarkung Diersfordt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-61923-20130304-2 (Abgerufen: 6. Dezember 2024)
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