Plaggenesche kommen am unteren Niederrhein auf den sandig-lehmigen Böden der Niederterrasse häufig vor. Aufgrund ihrer ortsnahen Lage sind viele ehemalige Plaggenesche durch die flächigen Neubaugebiete aus der Landschaft verschwunden. Aufgrund ihrer anthropogenen Bildung sind sie faktisch als wertvolle Denkmäler zu betrachten.
Sie entstanden im Hochmittelalter und haben einen mächtigen humushaltenden A-Horizont durch den jährlich aufgebrachten Dung, der im Rahmen der Plaggenwirtschaft vermischt mit Einstreu von Heidenplaggen für die Verbesserung und Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit auf das Land aufgebracht wurde. Hierdurch konnte man im Rahmen der Mehrfelderwirtschaft nunmehr auf die Brache verzichten und ununterbrochen Getreide (vor allem Roggen - ewiger Roggenbau) anbauen. Die Plaggen wurde auf den benachbarten Wald- und Heideflächen gestochen. Durch diese Bewirtschaftungsform wurde die Ausbreitung der Heiden nachhaltig begünstigt. Außerdem führte die Plaggenwirtschaft mit der Entfernung der Vegetationsschicht zur Bildung von Sanddünen.
Dieser Plaggenesch wurde auf den Altkarten von Diersfordt als „Feld“ bezeichnet (Quast 2006, S. 44).
Mit der Einführung des Kunstdüngers um 1880 wurde die Plaggenwirtschaft allmählich eingestellt.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)
Literatur
Quast, Renate / Heimatverein der Herrlichkeit Diersfordt e.V. (Hrsg.) (2006)
Streifzüge durch die Natur- und Kulturgeschichte der alten Herrlichkeit Diersfordt (Wesel). Kulturroute Diersfordter Schlosslandschaft. Wesel.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.