Eine erste Erwähnung der Pfarrkirche Sankt Martin in Stotzheim findet sich für das Jahr 1316 im Liber Valoris, einer Aufstellung von zu entrichtenden Abgaben. Aus dem Jahr 1502 ist ein Weihedatum für einen spätgotischen Neubau der Stotzheimer Kirche überliefert.
Die heutige Martinskirche ist ein neugotischer Bau, der in den Jahren 1864 bis 1866 nach den Plänen des Kölner Architekten und Diözesanbaumeisters Vincenz Statz (1819-1898) errichtet wurde. Statz entwarf eine dreischiffige, gewestete Hallenkirche mit einem Kirchturm im Osten und einem eingezogenen Polygonalchor im Westen. Die drei Schiffe und die Chorjoche sind kreuzgratgewölbt. Blattkapitelle in Höhe der Arkadenansätze unterbrechen die Linienführung von den Pfeilern zu den Gewölberippen.
Von der neugotischen Ausstattung sind kaum mehr als die 1874 aufgestellte Orgel der Firma Schorn aus Kuchenheim und die Altarmensen erhalten geblieben. Stattdessen wurden zwischen 1936 und 1941 zwei barocke Seitenaltäre sowie zwei Barockskulpturen des Erzengels Michael und des Apostels Judas Thaddäus übernommen. Aus der alten, 1502 geweihten Kirche stammen zwei Statuen der Heiligen Martin und Rochus. Den Kreuzweg und die Muttergottes im linken Seitenaltar schuf der Bildbauer Erich Linden in den Jahren 1939 und 1940. Der rechte Seitenaltar enthält ein Büstenreliquiar der heiligen Apollonia, das 1937 erworben werden konnte.
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)
Literatur
Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2007)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland. Band 2: In 13 Etappen von Köln und Bonn über Trier nach Perl/Schengen am Dreiländereck von Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Köln (3. Auflage).
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