Die Hardtburg ist eine der wenigen Höhenwasserburgen im Rheinland. Ermöglicht wird die ungewöhnliche Situation dadurch, dass die Wasserburg in einer Quellmulde errichtet wurde, so dass trotz der Lage auf den Höhen des Hardtwaldes ein Wassergraben gespeist werden kann. Oberhalb von Stotzheim beherrschte die Burg den Handelsweg, der von Euskirchen über Bad Münstereifel nach Trier führte. Durch Ausgrabungen konnten die Anfänge der Burganlage noch in das 11. Jahrhundert datiert werden. Nach der Ersterwähnung im Jahre 1166 ist sie um 1200 im Besitz der Grafen von Are nachgewiesen und gelangte 1246 durch Schenkung an das Kölner Erzstift. Sie wurde aufgrund ihrer strategisch vorteilhaften Lage ein wichtiger Vorposten des Kurfürstentums Köln in der Voreifel.
Die älteste heute sichtbare Bausubstanz geht auf die Zeit nach 1205 zurück, jenem Jahr, in dem die Burg im Thronstreit zwischen Staufern und Welfen wahrscheinlich von den Truppen Philipps von Schwaben zerstört wurde. Bei dem Wiederaufbau ließen die Grafen von Are der Burghügel erhöhen und verwendeten die erhaltenen Reste des alten Wohnturmes als Fundament für einen Neubau. Auch eine Vorburg wurde in jenen Jahren angelegt.
Eine weitere Verstärkung der Verteidigungsanlagen erfolgte im Jahre 1341 auf Veranlassung des Kölner Erzbischofs Walram von Jülich. Im Zuge dieser Maßnahme wurden die äußere Ringmauer der Kernburg und die Ringmauer der Vorburg neuerrichtet, letztere nach den neuesten Erkenntnissen damaliger Festungsbaukunst mit einer Verstärkung aus gemauerten Rundbögen und mit rechteckigen Schalentürmen.
Das Tor der Vorburg geht auf eine Erneuerung im 15. Jahrhundert zurück.
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)
Hinweis Das Objekt „Hardtburg bei Stotzheim“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Hardtburg (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 255).
Literatur
Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2007)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland. Band 2: In 13 Etappen von Köln und Bonn über Trier nach Perl/Schengen am Dreiländereck von Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Köln (3. Auflage).
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