Katholische Pfarrkirche Sankt Jakob in Aachen

Neue Jakobskirche

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Aachen
Kreis(e): Städteregion Aachen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 46′ 13,37″ N: 6° 04′ 33,04″ O 50,77038°N: 6,07584°O
Koordinate UTM 32.293.819,87 m: 5.628.368,07 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.505.394,35 m: 5.626.105,16 m
  • Pfarrkirche St.Jakob in Aachen

    Pfarrkirche St.Jakob in Aachen

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    Heusch-Altenstein
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Die dem Apostel Jakobus dem Älteren geweihte Pfarrei wurde im 12. Jahrhundert gegründet; erstmals erwähnt wurde sie im Jahre 1165. Die Kirche wurde am höchsten Punkt des mittelalterlichen Aachens in verkehrsgünstiger Lage errichtet; kurz vor dem Erreichen des äußeren Mauerrings trennen sich die beiden nach Lüttich und Maastricht führenden Straßen. Zudem war der Kirchturm in die Stadtmauer einbezogen und diente zu Verteidigungszwecken. Als im 19. Jahrhundert die Kirche zu klein für die anwachsende Bevölkerung wurde, entschloss man sich, ein Stück weiter östlich eine neue, größere Kirche zu errichten. Nach deren Fertigstellung 1886 wurde die alte Jakobuskirche niedergelegt. Zur Erinnerung an ihren Standort wurde dort im Jahre eine Kreuzigungsgrupe aufgestellt, die von den Bildhauern W. Pohl und C. Esser geschaffen worden war.

Die neue Jakobskirche ist ein historistischer Neubau, der nach Plänen des Architekten und Kölner Privatbaumeisters Heinrich Johann Wiethase (1833-1893) unter der Mitarbeit von E. Linse in Werkstein als dreischiffige Basilika mit zwei Querhäusern in Werkstein errichtet wurde. Die Formgebung geht auf die rheinische Spätromanik des ausgehenden 12. und frühen 13. Jahrhunderts zurück. Der hohe Kirchturm greift in den Einzelformen ebenfalls auf die Spätromanik zurück, erinnert aber hinsichtlich seiner Dimensionen an gotische Kirchtürme. Wiethase beabsichtigte, eine städtebauliche Wirkung zu erzielen; der Turm bildet einerseits einen Blickpunkt im Verlauf der Jakobsstraße und ergänzt andererseits die Stadtsilhouette Aachens aus der Fernsicht.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt Sankt Jakob schwere Schäden; die vereinfachte Wiederherstellung des Innenraumes unter Verzicht auf die Gewölbe nach den Plänen von P. Salm war 1951 abgeschlossen. Eine weitere Umgestaltung und Restaurierung wurde 1970 durch Leo Hugot vorgenommen. Die Chorfenster entstanden 1978 bis 1979 nach den Plänen von W. Buschulte; sie zeigen nach den Vorbildern mittelalterlicher Bibelfenster typologische Gegenüberstellungen von Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament, während das Mittelfenster von einer Darstellung der Kreuzigung eingenommen wird. Zwei weitere moderne Fenster im Langhaus bringen das Kirchenpatrozinium mit dem Standort in Verbindung: Das Pilgerfenster von Irene Hugo-Rothweiler erinnert mit der Darstellung von zehn Jakobsmuscheln daran, dass Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela die Stadt über die Jakobsstraße und durch das Jakobstor in Richtung Lüttich verließen. Im Karlsfenster ist die Traumvision Karls des Großen zu sehen, in der Jakobus der Ältere auf die Milchstraße deutet und Karl auffordert, ihr zu folgen, um das Grab des Apostels aus der Hand der Mauren zu befreien.

Von der Originalausstattung der Kirche aus der Zeit ihrer Fertigstellung sind unter anderem die Seitenflügel des von Wiethase entworfenen Hochaltares und die Kanzel erhalten. Aus der alten Jakobuskirche stammen der Marienleuchter, eine maasländische Arbeit des 16. Jahrhunderts, und die Jakobusglocke im Turm von 1401. Vom ehemaligen Junkerstor wurde eine spätgotische Madonna des 15. Jahrhunderts, die dort in einer Nische gestanden hat, übernommen. Im Kirchenschatz befindet sich ein turmartiges Ostensorium mit einer Reliquie des Apostels Jakobus des Älteren.

(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)

Literatur

Landschaftsverband Rheinland; Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft (Hrsg.) (2009)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland. Band 1: In 8 Etappen von Wuppertal-Beyenburg über Köln nach Aachen/Belgien. Köln (4. Auflage).

Katholische Pfarrkirche Sankt Jakob in Aachen

Schlagwörter
Ort
Aachen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1884 bis 1886

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„Katholische Pfarrkirche Sankt Jakob in Aachen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-55828-20121023-4 (Abgerufen: 6. Dezember 2024)
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