Die Geschichte des Klosters Eppinghoven beginnt 1214 mit einer Nonnengemeinschaft in Kaarst, die 20 Jahre später nach Eppinghoven verlegt wurde. Über das Geschehen und Ereignisse des Klosters Eppinghoven gibt es ausführliche Berichte. So zeigt beispielsweise der Chronist von Camp auf, wie die Situation im Burgundischen Krieg (1474-77) ausgesehen hat: „Das Kloster wurde (…) geplündert. Dennoch nahm Eppinghoven 1475 während der 10-monatigen Belagerung von Neuß durch Herzog Karl dem Kühnen von Burgund die Nonnen des geplünderten und verwüsteten Zisterzienserinnenklosters Gnadental auf. Die Zerstörung des Klosters Eppinghoven wurde durch die persönliche Fürsprache des Abtes von Kamp beim Herzog zwar verhindert, aber die wirtschaftliche Lage war durch Brandschatzung und Verwüstung der Höfe, Felder und Wälder so schlecht, dass die Nonnen in Eppinghoven die herrschende Notzeit nur überlebten, weil sie von der Bevölkerung unterstützt wurden. Der Kamper Abt unterstützte das Kloster mit einer Kollekte, die er in anderen Klöstern des Ordens sammeln ließ.“ (kamps-toechter.de)
1650 erfolgte die Umwandlung des Klosters in ein adliges Damenstift. Zwischen 1678 und 1708 erreichte das Kloster unter der Äbtissin Elisabeth von Landsberg (1678-1709) einen gewissen Wohlstand, wie zahlreiche Immobilienkäufe zeigen (z.B. Hof Rüblinghoven sowie Proffengut in Hoisten), mit denen offensichtlich die Verluste durch die zurückliegenden Kriegszeiten ausgeglichen werden sollten. Das Kloster wurde in dieser Zeit als adlig, freiadlig und sogar hochadlig bezeichnet. Es begann der Neubau des Abteigebäudes aus Backstein, der heute noch besteht. „Im September 1794 flüchteten die Stiftsdamen mit ihren Wertsachen vor den Franzosen in das Düsseldorfer Kapuzinerkloster, welches anschließend beim Rheinübergang der französischen Truppen am 6. September 1795 geplündert wurde. Im Stift Eppinghoven war während dieser Zeit ein Lazarett für 700 Mann eingerichtet. 1795 konnten die Stiftsdamen unter erheblichen französischen Kontributionsforderungen in die Stiftsgebäude zurückkehren, sahen sich in den folgenden Jahren jedoch massiv steigender Abgabenlast gegenüber, die sie schließlich nicht mehr bewältigen konnten. 1802 wurde das Stift aufgehoben, die Stiftskirche später abgebrochen. Im Neusser Clemens-Sels-Museum befinden sich als einziger Rest der Ausstattung der ehemaligen Klosterkirche zwei Seitenflügel eines Altars, der um 1500 entstanden ist.“ (Wikipedia)
Die früheren Wirtschaftsgebäude des Klosters werden landwirtschaftlich genutzt. Das Hauptgebäude steht im Privatbesitz. Das gesamte Anwesen ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
(Alexandra Lehmann, LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
Das heute privat genutzte Gut an der Erft wurde 1237 als Zisterzienserinnenkloster gegründet und Mitte des 17. Jahrhunderts in ein adliges Damenstift umgewandelt. Das Wappen im Giebel der barocken Toranlage weist auf die Äbtissin Elisabeth von Landsberg als Bauherrin hin. Von der spätromanischen Klosterkirche sind lediglich Außenmauern erhalten, die heute Bestandteil der Scheune sind. Teile der Innenausstattung der Kirche (Orgel, Altar, Kanzel und Kommunionbank) kamen nach der Aufhebung des Klosters 1805 in die im selben Jahr errichtete Pfarrkirche St. Jacobus nach Lüttelforst (Gemeinde Schwalmtal, Kreis Viersen), zwei Altartafeln ins Clemens-Sels-Museum nach Neuss. Gegenüber dem Kloster liegt eine imposante Wassermühle aus dem 18. Jahrhundert. Als wichtige Einnahmequelle sorgte sie für die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Ordensniederlassung.
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger in Rheinland und Westfalen. Band 9: In 9 Etappen von Dortmund über Essen und Düsseldorf nach Aachen, mit einer Variante über Mülheim an der Ruhr und Duisburg. S. 168, Köln.
Lehmann, Alexandra (Bearb.) (2008)
Voruntersuchung zur Darstellung der Kulturlandschaftsentwicklung in der unteren Erftaue und dem Dycker Ländchen im Rhein-Kreis Neuss (Manuskript). Köln.
Zisterzienserinnenkloster und Damenstift Eppinghoven
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