Der nach Plänen des in Weilburg an der Lahn geborenen, späteren Münchner Hofgartenintendanten Friedrich Ludwig von Sckell angelegte englische Landschaftspark umgibt das direkt am Rhein gelegene Schloss Biebrich.
Die Gartenanlage Das Baudenkmal Schloss Biebrich ist bestimmender Bestandteil der Gesamtanlage „Schloss und Park Biebrich am Rhein“. Die Ursprünge des Parks liegen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als zunächst eine symmetrisch gegliederte Gartenanlage mit aufwändiger Orangeriearchitektur angelegt wurde. Zentrales Element war eine breite Kastanienallee, die vom Schloss aus in Richtung Taunus führte – die bis heute erhaltene, so genannte „Dicke Allee“. Während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfuhr der Park eine Erweiterung nach Norden und Westen. Seine architektonisch strenge Gliederung blieb dabei erhalten. Ab 1806 wurde im Nordteil des Parks nach der Mode der Zeit eine Kunstruine, die Mosburg, errichtet, die in jüngster Zeit vollständig restauriert wurde. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war darin das Biebricher Heimatmuseum untergebracht. Zwischen 1817 und 1823 gestaltete Friedrich Ludwig von Sckell (1750-1823) die Anlage zu einem modernen englischen Landschaftsgarten um. Zentrales Motiv war die von der Rotunde nach Norden angelegte Sichtschneise. Im Jahr 1851 entstanden zwei Fontänenbrunnen zwischen den Schlossflügeln; wesentlich älter hingegen ist die seit mindestens 1713 nachgewiesene, große Fontäne in der zentralen Sichtachse. Mitte des 19. Jahrhunderts fanden sich im Park circa 190 verschiedene Baumsorten, von denen noch etwa 90 Arten vorhanden sind.
Die Parkanlage ist die „Grüne Lunge“ des heutigen Wiesbadener Stadtteils Biebrich und nimmt eine bedeutende Rolle als städtischer Erholungsraum ein. Nicht zuletzt ist sie Austragungsort vielfältiger kultureller und sportlicher Events wie etwa der international bekannten Reitsportveranstaltung „Internationales PfingstTurnier Wiesbaden“.
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Parkpflegewerk für den Schlosspark Biebrich in Wiesbaden. Grundsätze zur Pflege, Wiederherstellung und langfristigen Erhaltung der historischen Parkanlage als Kulturdenkmal. Bad Homburg vor der Höhe.
Kiesow, Gottfried / Mittelrheinische Gesellschaft zur Pflege der Kunst e.V. (Hrsg.) (1985)
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