Synagoge Drove

Gedenksäule und Gedenktafel in der Drovestraße

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Kreuzau
Kreis(e): Düren
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 43′ 45,66″ N: 6° 30′ 57,17″ O 50,72935°N: 6,51588°O
Koordinate UTM 32.324.689,08 m: 5.622.671,38 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.536.467,71 m: 5.621.665,17 m
  • Ehemaliger Standort der Synagoge in Drove, Gemeinde Kreuzau (2009)

    Ehemaliger Standort der Synagoge in Drove, Gemeinde Kreuzau (2009)

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    Fruehauf, Otmar / Alemannia Judaica
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  • Ehemaliger Standort der Synagoge in Drove, Gemeinde Kreuzau (2009)

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  • Ehemaliger Standort der Synagoge in Drove, Gemeinde Kreuzau (2009)

    Ehemaliger Standort der Synagoge in Drove, Gemeinde Kreuzau (2009)

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Die jüdische Gemeinde seit dem frühen 19. Jahrhundert:
Die ersten Juden ließen sich im 17. Jahrhundert in Drove nieder. Der Ort war der jüdische Siedlungsschwerpunkt in der Umgebung. Im 19. Jahrhundert wurde die Filialgemeinde Drove im Synagogenbezirk Düren konstituiert, zu der auch die Juden in Kreuzau und Nideggen gehörten. 1932 angeschlossen an Düren.
Gemeindegröße um 1815: 34 (1806), um 1880: 54 (1885), 1932: 31 (1933), 2006: –.
Bethaus / Synagoge: 1865 konnte der Neubau einer Synagoge auf dem Grundstück, auf dem sich schon vorher das Bethaus befunden hatte, eingeweiht werden. 1938 wurde das Gebäude völlig zerstört; zwischen 1941 und 1943 wurde die Ruine abgetragen (vorstehende Angaben alle nach Reuter 2007).

„Die in der Pogromnacht um den 9. November 1938 niedergebrannte Synagoge wurde nach dem Kriege nicht wieder aufgebaut. An diese Dinge erinnert ein Gedenkstein am Platz der alten Synagoge.“ (de.wikipedia.org, Drove, 2011)
„Beim Novemberpogrom 1938 am 10. November 1938 wurde das Gebäude von Nationalsozialisten aus Düren, Kreuzau und Drove niedergebrannt. Das Gebäude wurde völlig zerstört. Die Zivilgemeinde erwarb das Grundstück zum Preis von 500 Mark und ließ zwischen 1941 und 1943 die Ruine abreißen. 1971 und wieder am 9. November 1999 wurde am Standort der Synagoge ein Gedenkstein eingeweiht. Heute befinden sich dort ein Parkplatz, eine Grünanlage und der Kirmesplatz des Ortes.“ (de.wikipedia.org, Synagoge Drove, 2025)

Inmitten des Ortes, an der Ecke Drovestraße / Abzweigung der Wewordenstraße, befindet sich eine kleine gepflegte Grünanlage mit einer Gedenksäule und einer Gedenktafel am ehemaligen Standort der in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstörten Synagoge von Drove. Der Text der Tafel bezieht sich auf das Gebäude und die dem NS-Staat zum Opfer gefallenen Menschen: „Keiner kehrte zurück“ (Begehung O. Fruehauf am 20. Juli 2009).

Der Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger Heinrich Böll (1917-1985) lebte eine Zeit lang im vier Kilometer entfernten Langenbroich. Böll hat um 1981/83 mit „Die Juden von Drove“ ein Essay über die Ereignisse in Drove währernd der NS-Zeit geschrieben.
Zur Synagoge berichtet Heinrich Böll: „Alle werden bezeugen, was auch die überlebenden Jungen aus den Nachbargemeinden bezeugen, die zum Gottesdienst in die Synagoge nach Drove ginge: Das Dorf Drove war nicht judenfeindlich ...“

(Otmar Fruehauf, Alemannia Judacia, 2009 / Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2025)

Internet
de.wikipedia.org: Drove (abgerufen 08.05.2011)
de.wikipedia.org: Synagoge Drove (abgerufen 06.08.2018 und 30.10.2025)
www.kreuzau.de: „Die jüdische Gemeinde in Drove und die Reichspogromnacht“ (Volltext-PDF, abgerufen 06.08.2018, Inhalt nicht mehr verfügbar 30.10.2025)

Literatur

Böll, Heinrich (1985)
Die Juden von Drove. (Edition Toni Pongratz 18.) Hauzenberg.
Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 103-106, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 35, Bonn.

Synagoge Drove

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Drovestraße / Wewordenstraße
Ort
52372 Kreuzau - Drove
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1865, Ende 1938 bis 1943

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Empfohlene Zitierweise
„Synagoge Drove”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-48006-20120508-2 (Abgerufen: 8. November 2025)
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