Im Zuge der Errichtung der Bahnlinie Geldern − Baerl sollte auch ein Bahnhof in Lintfort angelegt werden. Dieser sollte südlich des Ortes im Bereich der Gestfeldstraße liegen. Ein Anschluss der Kohlenzechen in Lintfort an diesen Bahnhof war vorgesehen. Des Weiteren war ein Anschluss an die geplante Bahnlinie von Alpen nach Meerbusch-Osterrath vorgesehen. Diese Planungen sahen ein großes Kreuzungsbauwerk westlich des Bahnhofes Lintfort vor. Die Lage von Bahnhof und Bahnhofsgebäude wurde in der mehrjährigen Planungsphase mehrfach verschoben. Die Erdarbeiten zur Anlage des erweiterten Bahndammes waren bereits fortgeschritten, als diese 1922 aus politischen Gründen vorläufig eingestellt wurden. Da eine betriebliche Notwendigkeit für die Fertigstellung der Bahnlinie nicht mehr gesehen wurde, stellte die Deutsche Reichsbahn AG die Arbeiten endgültig ein. Die Fläche des geplanten Bahnhofes ist heute nicht mehr erkennbar.
Bahnlinie Geldern − Baerl Planungen des frühen 20. Jahrhunderts sahen eine Eisenbahnverbindung zwischen dem Ruhrgebiet und der Strecke in die Niederlande über Kleve vor. Ziel war vorrangig die Umgehung des überlasteten Strecken bei Duisburg, Rheinhausen und Moers. Diese Verbindung sollte von der 1912 eröffneten Güterverkehrsstrecke von Oberhausen nach Hohenbudberg beim Block Baerl abzweigen. Von Baerl ausgehend führte die geplante Bahn über Utfort (Kreuzungsbahnhof mit der Strecke Rheinhausen − Kleve) und die Bahnhöfe Repelen, Lintfort, Dachsberg, Sevelen und Haretefeld bis nach Geldern. Hier sollte eine Verbindung zur Bahn Krefeld − Kleve hergestellt werden. Die Errichtung von Bahndamm und Überführungen waren großteils fertig gestellt, als die Arbeiten durch den Beginn des Ersten Weltkrieges unterbrochen wurden. Nach dem Krieg betrachteten die Siegermächte diese Strecke als strategisch wichtig (als Aufmarschbahn Richtung Westen: Niederlande, Belgien, Frankreich). Sie verboten daher den Weiterbau. Nach der Aufhebung der Restriktionen in den 1920er Jahren hatte die Reichsbahn kein Interesse mehr am Weiterbau. Von der Strecke sind noch große Teile als Bahndamm bzw. als Einschnitte erkennbar. Teilweise wurden neue Straßen über den alten Bahndamm geführt.
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