Katholische Pfarrkirche Sankt Arnold in Arnoldsweiler

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Düren
Kreis(e): Düren
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 50′ 18,54″ N: 6° 29′ 37,43″ O 50,83848°N: 6,49373°O
Koordinate UTM 32.323.537,55 m: 5.634.857,12 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.534.822,68 m: 5.633.794,50 m
  • Innenraum der Pfarrkirche Sankt Arnold  mit Blick auf den Altarraum (2012)

    Innenraum der Pfarrkirche Sankt Arnold mit Blick auf den Altarraum (2012)

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  • Pfarrkirche Sankt Arnold in Arnoldsweiler (2012)

    Pfarrkirche Sankt Arnold in Arnoldsweiler (2012)

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  • Innenraum der Pfarrkirche Sankt Arnold  mit Blick auf die Orgel (2012)

    Innenraum der Pfarrkirche Sankt Arnold mit Blick auf die Orgel (2012)

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Kirchengebäude
Die Pfarrkirche in Arnoldsweiler wurde in den Jahren 1899 bis 1902 unter der Leitung des Kölner Architekten Theodor Roß auf dem Platz des alten Pfarrhauses und des Pfarrgartens erbaut. Das Kirchengebäude ist eine dreischiffige und vierjochige neoromanische Kreuzkirche in Art einer Basilika mit einer halbkreisförmigen Apsis mit neogotischen Seitenschiffen. Dieses Bauwerk ist außen 45 Meter lang und 17 Meter breit. Das Querschiff der Kirche ist 23,5 Meter lang und 8 Meter breit. Der Glockenturm weist eine Höhe von 47 Metern auf. Als Vorbild des Glockenturms diente der Turm der Kirche der Kölner Benediktinerabtei Groß-Sankt Martin. Die zwei Westtürme sind 27 Meter hoch.

Innenraum und Ausstattung
Der Innenraum der Kirche wurde 1911 und 1913 von Heinrich Nüttgens aus Angermund im Nazarenerstil großflächig ausgemalt. Diese Bemalung wurde im Jahre 1959 jedoch leider übertüncht. Lediglich das Portrait von Pfarrer Heinrich Sassen ist noch zu sehen. Dieser hat durch eine großzügige Spende zum Bau einer neuen Orgel beigetragen. Die Orgel wurde im Jahre 1915 in der Arnoldsweiler Kirche von der Firma Klais aus Bonn aufgestellt und ist die einzige Vorkriegsorgel in der Stadt Düren. Sie wurde allerdings 1954 dem damaligen Zeitgeist entsprechend umgebaut und der Mittelteil des Prospektes, den Heinrich Renard entwarf, wurde entfernt. 1997 wurde die Orgel aber wieder in ihren Urzustand zurückversetzt. So hat die Orgel heute 43 Register, die ein spätromantisches Klangbild ergeben. Da die originalen Magneten von 1914 erhalten sind, wurde die Orgel 1997 als technisches Denkmal eingetragen.
Ferner befindet sich in der Kirche die Arnoldusbüste, die vor 1737 geschaffen wurde. Darin befinden sich Schädelknochen des heiligen Arnoldus, der in der alten Pfarrkirche neben der neuen Pfarrkirche begraben liegt. Von der Ausstattung sind noch der neoromanische Hochaltar von 1907 zu erwähnen, zwei barocke Figuren, die den heiligen Arnold und den heiligen Papst Urban darstellen und zwei Tympanonmosaiken im Querschiff, die von Friedrich Stummel 1918/1919 entworfen wurden.
Der Zelebrationsaltar wurde 1971 geweiht und von Erika Vonhoff geschaffen. Diese schuf in den 1960ern auch die Tympanons an den vier Eingängen der Kirche.

Glocken
Die Pfarrkirche besitzt fünf Glocken: Die Signalglocke im nordwestlichen Seitenturm von 1903, die Arnoldusglocke von 1958, die Margarethenglocke von 1953, die Johannesglocke von 1953 und die Te Deum Glocke von 1681 (1805 umgegossen, diese stammt aus der Kirche St. Nikolaus in Sturmhübel in Ostpreußen). Dies ist aber schon die dritte Generation von Glocken im Turm der neuen Pfarrkirche. Die ersten Glocken wurden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Die zweite Generation von Glocken wurde in den 1920er Jahren angeschafft und bestand aus fünf Glocken. Diese wurden im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Auf der Schalttafel zur Betätigung der Glocken, die vor dem Zweiten Weltkrieg angebracht wurde, sind immer noch fünf Schalter vorhanden, obwohl es heute nur noch vier Glocken im großen Turm gibt.

Interessant ist auch, dass die acht Apostelleuchter der Pfarrkirche aus der Kirche Sankt Pankratius in Altdorf stammen, die dem Tagebau Inden weichen musste.
Die neue Katholische Pfarrkirche wurde erbaut, da die alte Kirche, die eine der ältesten – vermutlich sogar die älteste – Kirche im Kreis Düren ist, zu klein geworden war und zudem auch marode war. Man wollte die alte Kirche abreißen und die neue auf diesem Platz errichten, doch Paul Clemen (1866-1947), damaliger Provinzialkonservator der Rheinprovinz, und Domvikar Dr. Arnold Steffens setzten sich für den Erhalt der alten Kirche ein, was auch Erfolg hatte. So riss man anstatt der alten Kirche das in den 1830er Jahren erbaute Pfarrhaus ab, um Platz für die neue Kirche zu schaffen.

Die Objekte „Ehemalige Pfarrkirche St. Arnoldus Arnoldsweiler“, Rather Straße und „Neue katholische Pfarrkirche St. Arnoldus“ sind eingetragene Baudenkmale (Denkmalliste der Stadt Düren, Nrn. 13/001 und 13/0002).

(Kilian Inden, Arnoldsweiler, 2012)

Quelle
Privatsammlung Familie Inden: „Pfarre Sankt Arnoldus“, Einweihung der restaurierten Klais-Orgel (1914) am 4. Advent 1997

Internet
de.wikipedia.org: Kirchen Arnoldsweiler (Abgerufen 13.02.2012)

Literatur

Wyrsch, Rudolf A. H. (1994)
Der heilige Arnold von Arnoldsweiler: Legende und Geschichte der Verehrung eines rheinischen Heiligen. (Forum Jülicher Geschichte, Veröffentlichungen der Joseph-Kuhl-Gesellschaft für die Geschichte der Stadt Jülich und des Jülicher Landes.) o. O.

Katholische Pfarrkirche Sankt Arnold in Arnoldsweiler

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1899 bis 1902

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„Katholische Pfarrkirche Sankt Arnold in Arnoldsweiler”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-38700-20120209-2 (Abgerufen: 4. November 2024)
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