Dieser befand sich im Besitz der Abtei Werden: „Der Plattenberg wurde bis zum Jahre 1576 zur Viehhude an Werdener Bürger verpachtet, die den Busch aber so mißhandelten, daß die Abtei sich entschloß, ihn theilweise rodden zu lassen und als Ackerland zu verpachten. Es geschah dieß in mehreren Parzellen.“ (Dickhoff 1979, S. 286).
In der Folgezeit entstanden von der Abtei aus gesehen jenseits der Ruhr folgende Kotten:
- Plattenberg (ab 1579, bis 1621 Springborn-Kotten genannt),
- Büker (wahrscheinlich 16. Jahrhundert),
- Schützdeller (ab 1667, noch vorhanden),
- Kettenberg/Kesselnberg (mindestens ab 1695),
- Hellmannsberg (ab 1695, noch vorhanden),
- Brächter/Nijhuis (ab 1754, noch vorhanden),
- Kanonenberg (ab 1775, noch vorhanden),
- Korinthenberg (mindestens ab 1783),
- Thomaskamp (ab 1798, auf der Flur „Steinacker“),
- Thiergarten (wahrscheinlich 18. Jahrhundert, noch vorhanden),
- Wacholder (mindestens vor 1803, Neubau in der Nähe 1841, noch vorhanden), sowie
- Kruft (1846).
In der Nähe des alten Platten-Kottens erbaute Heinrich Eckrath im Jahr 1867 ein Gebäude, in dem er die Gastwirtschaft „Platte“ betrieb. Sie war die Vorläuferin der heutigen Ausflugsgaststätte „Zur Platte“. (Schmitz 1998, S. 157)
Bevor jedoch ab dem 16. Jahrhundert der Plattenberg systematisch mit Kotten besiedelt wurde, bestand bereits der Hof Bützgen. Es war die „älteste bekannte Siedlungsstelle gegenüber der Abtei (Werden, Verf.) im Heissiwald“ (Schmitz 1998, S. 151). Die erste urkundliche Erwähnung des Hofes „Buchinhusen“ erfolgte in der Mitte des 13. Jahrhunderts. „Als bedeutender, früh entstandener Hof im Bredeneyer Raum erfolgte die Zuordnung dem Werdener Fronhof Viehausen, der in unmittelbarer Nähe zum Kloster lag und für die klösterliche Wirtschaftsverfassung als Mittelpunkt der Viehzucht von größter Bedeutung war“ (Schmitz 1998, S. 151)
Der Bereich des heutigen Heissiwaldes war im 19. Jahrhundert durch regen Stollenbergbau geprägt. So förderten beispielsweise in der Nähe des Hofes Bützgen die Kleinzechen „Rosalie“, „Flöte“ und „Plattenberg“ Steinkohle. Bereits ab 1859 traten hier Bergschäden in Form von tiefen Tagesbrüchen auf, die für die Gebäude sowie die hier lebenden Menschen und Tiere zur Gefahr wurden. Dies führte schließlich zum Verkauf des Hofes an den Gutsbesitzer Johann Wilhelm Bernsau im Jahr 1878/79, der die Ackerflächen aufforsten und die Hofgebäude um 1900 abreißen ließ. Zur Zeche Plattenberg gehörten auch die Steinbrüche „Grünewald und Flöter am Plattenberg“ (Schmitz 1998, S. 152, 156).
(Kathrin Lipfert, LVR-Fachbereich Umwelt, 2011)