Wohnhaus, Heinrich-Brüning-Straße 14

Früher Petersbergstraße

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 42′ 57,33″ N: 7° 07′ 34,49″ O 50,71593°N: 7,12625°O
Koordinate UTM 32.367.723,01 m: 5.619.910,00 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.579.584,39 m: 5.620.650,24 m
Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland

Wohnhaus, Heinrich-Brüning-Straße 14 (früher Petersbergstraße)
Baujahr: 1922
Architekt: Julius Rolffs
letzte Nutzung: Redaktion „Die Welt“

Als Einfamilienhaus für den Fabrikanten Fritz Herder/Euskirchen errichtet. Zweigeschossiger Putzbau in 2:3:2 Achsen mit gequaderten Ecklisenen, seitlichem erhöht liegendem Eingang und Walmdach; Betonung der Mittelachse zur Straßenseite durch Erdgeschosserker, flachem Mittelrisalit und Dachgaube mit Dreiecksgiebel. Rückwärtig rechte Achse als polygonaler Erker vorgezogen, zwei Dachgauben mit Dreiecksgiebeln; im Innern originale Aufteilung und Ausstattung weitgehend erhalten; Decken zum großen Teil abgehängt. Tiefkeller mit Weinregalen aus der Erbauungszeit.
1936 Umbau zu einem Zweifamilienhaus; 1974/75 Umbau zu Bürogebäude. Veränderung des Eingangs durch Backsteinrahmung und Dachgauben an der Eingangsseite (1950er Jahre), rückwärtig späterer Terrassenanbau. An der rechten Seite zweigeschossiger Flachdachanbau. Vorgarten und Park erhalten.

Das Objekt ist bedeutend für die Stadt Bonn als Zeugnis der Stadterweiterung nach Süden im als Landhausgebiet ausgewiesenen Bereich der Gronau zwischen Reichsbahn und Rhein. Es ist auch bedeutend für die Geschichte der Bundesrepublik und der Stadt Bonn in ihrer Eigenschaft als Bundeshauptstadt als Zeugnis der Nutzung vorhandener Bebauung im engeren Regierungsviertel für nachgeordnete Behörden und Institutionen, hier der Presse.
Für seine Erhaltung liegen architekturgeschichtliche Gründe vor als Zeugnis des Villenbaus im Übergang von der Gründerzeitvilla zu Wohnhäusern der 1920er Jahre mit sparsamen, spröden Schmuckformen. Als späteres Werk des Architekten Julius Rolffs zeigt es in räumlicher Nähe zu seinen früheren Bauten in der Gronau seine Entwicklung zu einem spröden, eklektizistischen Klassizismus. Sozialgeschichtliche Gründe liegen vor als Zeugnis bürgerlicher Wohnkultur nach dem Ersten Weltkrieg.
Hinzu kommen städtebauliche Gründe. Als Kopfbau bildet das Gebäude den Auftakt zur Heinrich-Brüning-Straße und der Villenbebauung zur Kurt-Schumacher-Straße, in deren Zusammenhang das Gebäude zu sehen ist.

(Angelika Schyma und Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2005)


Das Objekt „Wohnhaus, Heinrich-Brüning-Straße 14“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Nr. 34547 / Denkmalliste der Stadt Bonn, laufende Nr. A 3554).

Literatur

Denk, Andreas; Flagge, Ingeborg (1997)
Architekturführer Bonn. S. 97, Berlin.
Meyer-Bohe, Walter (1970)
Apartments, Wohnformen der Großstadt. Stuttgart.
Zänker, Ursel (1969)
Bauen im Bonner Raum 49-69: Versuch einer Bestandsaufnahme. (Kunst und Altertum am Rhein 21.) S. 56 f., Düsseldorf.

Wohnhaus, Heinrich-Brüning-Straße 14

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Heinrich-Brüning-Straße 14
Ort
Bonn
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1922

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„Wohnhaus, Heinrich-Brüning-Straße 14”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-28466-20111227-7 (Abgerufen: 5. Dezember 2024)
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