Das große Eckhaus an der Meisenburgstraße 81 wurde 1909 errichtet und bis vor kurzem als Gaststätte genutzt. Heute ist hier ein Hundeausstatter ansässig. Es handelt sich um einen Anbau an das angrenzende Haus (Meisenburgstraße 83). Letzteres wurde 1877/78 an der Stelle des alten Fachwerkhauses erbaut, dem alten Kotten Wittkop.
Im Hof der ehemaligen Gaststätte steht noch eine Platane, die wohl einmal Mittelpunkt eines Biergartens war. Der Gastronomiebetrieb hatte eine zweihundertjährige Tradition. Bereits vor 1814 richtete der damalige Aufsitzer des Kottens Eberhard Wittköpper in seinem Wohnhaus eine Schankwirtschaft ein. „Die Lage an der lebhaften Kettwiger Chaussee (heute Meisenburgstraße) war auch schon vor deren Ausbau erfolgversprechend“ (Schmitz 1998, S. 40).
Die Entstehungszeit des Kottens der Familie Wittkop liegt zwischen 1691 und 1696. „Diese Wohnstelle war seit langem ein Bestandteil des Thielenhofes zu Meckenstock… Im Jahre 1691 äußerte sich in einer abteilichen ‚Examinierung‘ Hermann zu Meckenstock, daß er neben den zwei Meckenstocker Höfen noch ein weiteres Stück Land am Mieleshof in einer Größe von 4 Werdener Morgen bearbeiten würde. Dieses Flurstück könnte danach mit dem Kotten Wittkop bebaut worden sein, denn kurz danach (1696) setzte die erste Beurkundung des Kottens ein“ (Schmitz 1998, S. 39).
Die Kottenbesitzer waren teilweise auch im Bergbau tätig. So war Eberhard Wittköpper ebenfalls Gewerke der Bredeneyer Steinkohlenzeche Langenbrahm. Im Jahr 1875 ersteigerte der Bergmann Ludwig Lohrmann den Kotten. Letzterer war es auch, der das alte Fachwerkhaus abreißen ließ und die beiden Neubauten errichtete. Die Gastwirtschaft wurde seitdem über mehr als hundert Jahre weiter fortgeführt; seit 1935 war sie verpachtet gewesen.
(Kathrin Lipfert, LVR-Fachbereich Umwelt, 2010)
Literatur
Schmitz, Herbert (1998)
Bredeney - Rittersitze, Höfe, Kotten und ihre Bewohner. Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte. S. 39, Bottrop u. Essen.
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