Dieses Wohnhaus ist das letzte erhaltene Gebäude des Groß-Hückelkottens. In der Nähe befand sich bis ca. 1964 noch der Klein-Hückelkotten. Die erste urkundliche Erwähnung ihres Namens stammt aus dem 15. Jahrhundert: „Mit dem Jahr 1412 taucht der Name ‚Hokelenkoten‘ erstmalig im Archiv der Abtei Werden auf. ‚Pereginus de Leyten‘ wird damit belehnt und 1428 findet sich der Kotten bereits im Besitz der einflußreichen Werdener Familie van dem Pütte. 1480 wird zwischen zwei Kottenstellen unterschieden, dem Groß- und Klein-Hückelkotten“ (Schmitz 1998, S. 64).
Die Bewohner des Kottens zahlten eine jährliche Pacht an die Abtei Werden. Nach der Säkularisation (1803) und damit der Aufhebung des Klosters ging das Anwesen zunächst in das Eigentum der preußischen Domäne über. Der Kotten hatte sich mittlerweile zu einem Hof vergrößert. Der letzte Pächter war Gustav Großkamp. Ab 1825 wechselte der Hof noch einige Male den Besitzer bis ihn 1910 die Essen-Bredeneyer Terrain- und Gartenbaugesellschaft GmbH erwarb, welche in der Stadt Essen aufging. Der Hof wurde zuletzt vom Gemüsebauer Küpper bewirtschaftet, dessen Nachkommen noch heute in dem alten Wohnhaus leben. Die restlichen Hofgebäude wurden abgerissen und die Flächen aufgeforstet. So liegt das ehemalige Wohnhaus des Hofes Groß-Hückelkotten heute versteckt hinter Bäumen an dem alten Verbindungsweg zum Kotten Schlieper. Die Verbindung zum ehemaligen Kotten Wittkop wurde in den 1950er Jahren getrennt als die westliche Verlängerung des Weges mit einem Wohngebiet überbaut wurde.
(Kathrin Lipfert, LVR-Fachbereich Umwelt, 2010)
Literatur
Schmitz, Herbert (1998)
Bredeney - Rittersitze, Höfe, Kotten und ihre Bewohner. Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte. S. 63-68, Bottrop u. Essen.
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