An der Hatzper Straße ist noch gut das Grundstück des alten Mieleshofes zu erkennen. Er bestand über 500 Jahre bis in die Mitte der 1990er Jahre hinein. Der alte Birnbaum, der neben dem Haus stand, ist noch vorhanden und eine Weißdornhecke markiert den ehemaligen Grenzverlauf des Grundstücks (vgl. historisches Photo von 1988 in Schmitz 1998, S. 35). Auf dem Gelände wurden seitdem weitere Obstbäume angepflanzt.
Im Randbereich eines dichten Buschwaldes, der fast den gesamten nordwestlichen Teil des heutigen Stadtteils Oberbredeneys bedeckte, befanden sich nur wenige Siedlungstellen, die bereits vor der Rodungstätigkeit und Kottengründungsphase des 18./19. Jahrhunderts errichtet wurden. Der mittelalterliche Mieleskotten war einer davon. Er lag in einem Bereich bedeutender Ödland-Heideflächen, die sich zwischen dem heutigen Straßenbereich der Theodor-Althoff-Straße und des Heierbusch erstreckten (Schmitz 1998, S. 18). „Im wesentlichen bestand die gesamte Flur aus einem siepenreichen Hochwald mit kräftigem Unterholz. Kleine Öd- oder Heidegebiete (z.B. Mielesheide) dienten in erster Linie als Viehweide“ (Schmitz 1998, S. 17). „Diese ‚Mielesheide‘ war ursprünglich ein weitgehend unbebautes, ungünstig zu bearbeitendes und wild bewachsenes Land; bäuerliche Bewirtschaftung war nur schwer möglich. Das unmittelbar hinter dem Kotten beginnende tief eingeschnittene Siepental (Quelltopf des Langenbaches) entlang des Beckmannsbusches läßt das noch heute erkennen“ (Schmitz 1998, S. 33).
Der Kotten Melisheide wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Bei dem Grundstück handelte es sich um einen Abspliss des alten (Schultenhofes) Wüsthof, der zum Dorf Oberbredeney gehörte und im Bereich der heutigen Graf-Bernadotte-Straße lag. Beide gingen später in den Besitz der Abtei Werden über. Der Name geht auf einen Bewirtschafter namens Meles zurück, der den Kotten 1554 von der Abtei pachtete. „Meles, Melis, Mellies oder auch später Mieles ist eine Variante des niederrheinischen Vornamens Amelius und ging in der Folge auf das Besitztum über, das zunächst nur als ‚upp der heyde an der hogestrait‘ bezeichnet wurde“ (Schmitz 1998, S. 34).
Der Hof wurde bis in die 1960er Jahre hinein bewirtschaftet, bis zum Ausbau der Hatzper Straße um 1964. Im November 1995 erfolgte der Abriss.
(Kathrin Lipfert, LVR-Fachbereich Umwelt, 2010)
Literatur
Schmitz, Herbert (1998)
Bredeney - Rittersitze, Höfe, Kotten und ihre Bewohner. Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte. S. 17, 18, 33-35, Bottrop u. Essen.
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