Katholische Pfarrkirche Sankt Kunibert in Enzen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Zülpich
Kreis(e): Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 39′ 24,02″ N: 6° 41′ 46,35″ O 50,65667°N: 6,69621°O
Koordinate UTM 32.337.162,35 m: 5.614.179,08 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.549.275,68 m: 5.613.684,72 m
Die Kirche St. Kunibert steht im Ortszentrum von Enzen. Dieser Ort wird 893 erstmals schriftlich im sogenannten Prümer Urbar erwähnt. Es gibt damals bereits neun Hofstellen, die entsprechende Abgaben an die Abtei in Prüm zu leisten haben. Die Kirche wird erstmalig 1079 erwähnt, als der Kölner Erzbischof Sigewin von Are die Peterskirche von Zülpich mit ihren Filialen, wozu auch St. Kunibert zu Enzen gehörte, an die Abtei Siegburg verschenkte. In einer Urkunde des Jahres 1366 wird bereits ein Johann von Vinstingen als Pfarrer von Enzen genannt.

Um 1200 kam es zu einem Neubau im romanischen Stil. Aus dieser Zeit ist die Apsis als ältestes Zeugnis erhalten. Die protestantischen Hessen zerstörten 1642 das ganze Dorf und Marschall Turenne ließ 1647 die Enzener Kirche bis auf die Grundmauern abbrennen. Nach der Zerstörung der Kirche wurde das Langhaus gebaut. Der Turm, von dem 1830 noch die gewölbte Turmhalle stand, wurde nicht wieder aufgebaut. Die „Designatio pastoratum” von 1676 nennt Enzen nur als Filialkirche von St. Peter in Zülpich, ab dem 16. Jahrhundert von Wißkirchen. Die Kirche wurde erst 1806 zur selbständigen Pfarrkirche erhoben.

Von der alten Kirche ist heute nur noch der ehemalige Altarraum erhalten, welcher vermutlich aus dem letzten Drittel des 11. Jahrhunderts stammt. Die nach der Zerstörung von 1647 wieder aufgebaute Kirche wurde 1898 bis auf die Apsis abgerissen. Im Jahr 1902 entstand eine dreijochige neugotische Backsteinsaalkirche mit verschiefertem Dach.

Die Glasmalereien von 1978 stammen von Paul Weigmann (geboren 1923 in Leverkusen; gestorben 12. Februar 2009 in Küppersteg) und der Firma Glasmalerei Oidtmann aus Linnich. Die vier Glocken stammen von 1957 bzw. 1661. Letztere Glocke wurde vermutlich von Cort van Stommel gegossen und stammt aus dem ehemaligen Kloster Antoni-Gartzem, ein Neuguss dieser Glocke erfolgte unter Abt Johannes Luckenrath (Hoffs, Glocken im Dezernat Zülpich).
Im Kirchhof stehen zwei römische Sarkophage, die in Enzen gefunden wurden.

(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2011)

Hinweise
Die Kirche St. Kunibert in Enzen war Station der Archäologietour Nordeifel 2011 und KuLaDig-Objekt des Monats im Oktober 2011.

Internet
de.wikipedia.org: Paul Weigmann (Abgerufen: 13.8.2011)
www.enzen-online.de: Dorfgeschichte von Enzen (Abgerufen: 13.8.2011)
www.bodendenkmalpflege.lvr.de: Archäologietour Nordeifel (Abgerufen: 13.8.2011)

Literatur

Hoffs, Gerhard (o.J.)
Glocken im Dezernat Zülpich. S. 56-60, o. O. Online verfügbar: http://www.glockenbuecherebk.de/pdf/dekanat_zuelpich.pdf, abgerufen am 24.08.2011
Renard, Edmund / Clemen, Paul (Hrsg.) (1900)
Die Kunstdenkmäler des Kreises Euskirchen. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 4.4.) S. 31-32, Düsseldorf.

Katholische Pfarrkirche Sankt Kunibert in Enzen

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1050 bis 1079

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„Katholische Pfarrkirche Sankt Kunibert in Enzen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-19823-20111105-2 (Abgerufen: 5. Dezember 2024)
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